Es gibt hier doch zwei „Positionen“:
1) „Hölle“
Mit Doping im Sport will ich nichts zu tun haben. Es ekelt mich an. Ich könnte kotzen. Ich fühle mich eigentlich nur noch verarscht von denen. Wie kann man bloß so weit sinken. Diese Betrüger und Tiere ziehen „unseren“ Sport in den Dreck. Das extreme Leistungsdenken auf Kosten der eigenen Gesundheit für ein paar Podiumsplätze und die paar Kröten finde ich verachtend. Mit dem dopingverseuchtem Sport kann und will ich nicht leben. Ich ziehe mich zurück. Ein Triathlon-Rennen schaue ich mir gar nicht mehr an. Die sind alle für mich gestorben.
2) „Himmel“
Hey, an der Spitze wird wohl generell munter rumgedopt. Das ist nur menschlich weil jeder immer der Beste sein will. Grenzen werden immer ausgetestet werden. Ist es nicht überall so, auch z.B. im Job?; hier eine kleine Intrige dort ein gezieltes Mobbing, hier eine Seilschaft gegründet etc.; die „hohe Kunst der Korruption“ wird gefrönt und gelebt in allen Lebenslagen. Doping gefällt mir nicht, aber mir ist bewusst, dass ich den Menschen nun mal nicht besser machen kann als er ist. Triathlon ist in the long run eben nur ein Spiegelbild der Gesellschaft und für mich trotzdem so faszinierend, dass ich mich nicht zurückziehen will. Im Gegensatz: ich bewundere ihre Leistungen, die ich in 10 Leben nicht zustande bringen würde. Natürlich müssen Dopingsünder lebenslang gesperrt werden, aber ein generelles Geplärre Doping, Doping, Doping bei sehr guten Leistungen strebe ich nicht an. Also Hut ab vor Lance + Konsorten; sie haben heute sensationelle Leistungen erbracht.
Ich wünsche uns mehr souveräne Lockerheit und eine Konzentration auf den „Himmel“.
PS: Dies ist kein Plädoyer fürs Doping sondern der Versuch eines gelasseneren Umganges damit.
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