Das nennt sich "synthetisches Training". Im Tour-Magazin war mal ein etwas ausführlicherer Bericht darüber.
Die Methode ist grundsätzlich nicht uninteressant, auch wenn sie für die Praxis keine große Relevanz hat – wer will schon so trainieren?
Was man nicht übersehen darf, wenn man die enormen Fortschritte in kurzer Zeit betrachtet: Trainingsfortschritte für das anaerobe System vollziehen sich stets schneller als eine Entwicklung der aeroben Energiegewinnung. Das ist nichts Neues. Betrachtet man also einen kurzen Zeitraum, zum Beispiel wenige Wochen, ist eine hochintensive Trainingsmethode mit hohen anaeroben Anteilen (Krafttraining ist auch anaerob) immer im Vorteil. Erweitert man den Betrachtungszeitraum, zum Beispiel auf mehrere Monate, sieht die Sache schon anders aus.
In der Geschichte des Ausdauersports gab es bereits eine Ära, in der die Langstreckenläufer überwiegend ganz kurze und harte Intervalle auf der Bahn liefen. Die Methode war erfolgreich und führte zu Weltrekorden über 5.000m, 10.000m und im Marathonlauf (2:12 Stunden, Shigematsu 1965). Die Athleten von Arthur Lydiard, die mehrere Trainingsmethoden miteinander kombinierten, waren trotzdem schneller und beendeten diese Ära Mitte der sechsziger Jahre.
Bis heute ist es dabei geblieben, dass es auf die Kombination mehrerer Methoden ankommt. Man kann also ganz entspannt die Grundsatzdiskussionen über die ein oder andere Heilslehre verfolgen und sich um die Kombination der möglichen Methoden kümmern.
Grüße,
Arne
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