Liebes Tagebuch,
heute bin ich mit gemischten Gefühlen aufgewacht. Gemischt vor allem, weil mich gestern Hr. Opfer mit einer Pizza zum Abendessen überrascht hat, zu der ich nicht nein sagen konnte und dir mir (wörtlich und im übertragenen Sinn) die ganze Nacht schwer im Magen gelegen ist.
Heute Morgen bin ich dann gleich bei meinem Radmenschen vorbei gefahren und habe mein Monster-Bike gegen ein Mountainbike getauscht. Sieht sehr putzig aus jetzt, so klein. Fährt sich auch ne Ecke anders, ob besser oder schlechter kann ich noch nicht sagen.
Aus schlechtem Gewissen bzw weil ich einfach mal was Verrücktes machen wollte, bin ich dann mit dem nagelneuen Radel Richtung Frankenstein aufgebrochen. Von meiner Haustür aus bis ganz Oben sind es nur ca. 7 km, zur Sicherheit habe ich mir aber aus dem Netz noch einmal eine Wegbeschreibung herausgesucht, da ich den Weg bisher nur mit dem RR kenne.
Tja was soll ich sagen? Bis KM 6 habe ich es geschafft, war stolz wie Oskar, langsam zwar, aber stetig den Berg hinauf. Und dann... hab ich mir ganz fürchterlich verfahren. Ich habe immer noch keine Ahnung wie, aber irgendwas habe ich wohl falsch gemacht. Jedenfalls wusste ich, dass meine Kräfte ohnehin fast aufgezehrt waren, und nochmal ein ganzes Stück wieder runter und nochmal hoch, da macht dann auch die Psyche nicht mit. Dazu kommt, dass die Temperatur nach 16:00 ganz schön angezogen hat - in negative Richtung. Naja gut, dann halt gewendet und wieder runter gefahren und dabei das erste Mal in den Genuss von sowas-wie-Downhill gekommen.
Spaß macht es, ich bin aber noch relativ zurückhaltend weil mir a) Kraft b) Technik und c) Erfahrung fehlen und ich keine Lust auf Knochenbrüche habe. Wenn nur nicht diese furchtbare Angst, die Bremse könnte versagen wäre...
Die technischen Daten (ich bin doch Statistik-Fetischist):
Trainingsdauer: 01:22:56 Std.
Herzfrequenz: 150 (76%) / 179 (91%) bpm
Distanz: 15.75 km
Geschwindigkeit: 11.4 / 34.4 km/h
Höhenmeter: 210 m
Wobei ich sagen muss, dass ich mein Radel-Outfit ziemlich optimiert habe. Gefroren habe ich tatsächlich erst bei der Abfahrt.
Eigentlich wollte ich euch ja mit tollen Bildern von der Burg überraschen, aber das muss dann wohl doch noch ein bisschen warten. Ihr müsst euch solange mit einem lieblosen (schon wieder verwackelten) Bild vom Heimweg begnügen.
