So, das hat mich 1,5 h gekostet. Nachdem ich geduscht, aufgewärmt und satt war, bin ich zur Polizei und habe Anzeige erstattet. Der erste fragte mal, ob ich den Typen wiedererkennen würde. Ich sagte, vermutlich nicht, da ich ihn nur beim Vorbeifahren sehen konnte. Nur wenn sie mir einen alten Dicken, eine Frau und den Typen hinstellen würden, dann sicher schon. Zum Glück hat Bort ihn länger von der Seite beobachten können und sagte, dass er ihn erkennen würde. Klang schon so wie "lassen Sie uns damit lieber in Ruhe". Aber selbst, wenn am Ende nichs rauskommt, ist es ein schönes Gefühl, wenn so einem mal eine Zeit lang der Arsch auf Grundeis geht.
So ganz und gar kein Gegenverkehr war da nicht, zumindest zeitweise war welcher, so dass er nicht überholen konnte. Möglich, dass er dann hätte überholen können, aber lieber mich "fertig machen" wollen. Als ich den aber weniger als einen halben Meter hinter mir hatte, hatte ich aber keine Zeit mehr, mich um Gegenverkehr zu kümmern. In dem Moment ist man nur darauf aus, nicht zu stürzen und denkt, der Typ sei wahnsinnig. Ich wusste bei der Polizei auch gar nicht mehr, ob er öfter gehupt hatte oder so. Am Anfang habe ich dem keine große Bedeutung zugemessen und am Ende wichtigeres zu tun. Als wir dann am Rand standen, hatte ich ziemlich wackelige Knie und auf den letzten 12 km nach Hause wurden mir auch Körperteile kalt, die bis dahin noch warm waren. Die Blutzirkulation hat wohl andere Prioritäten gesetzt.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
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