Zitat:
Zitat von qbz
"Gerade die Türkenmorde wurden eher dem Milieu zugeordnet, so dass es erst mal gar keinen akuten Grund gab, in Richtung rechts zu ermitteln."
Da Du vom Fach zu sein scheinst oder über interne Infos verfügst, würde mich schon interessieren:
1. Was meinst du zu der Aussage von Tobi?
2. Wie siehst Du die Bezeichnung "Bosporus" für die eingerichtete Ermittlungs-/Sonderkommission? Neutrale Bezeichnung?
3. Weshalb wurde in Pressekonferenzen bei der Suche nach dem / den Mördern ein möglicher Zusammenhang mit fremdenfeindlichen Tätern jeweils nicht erwähnt, hingegen auf mögliche Tätergruppen aus den Migrantenkreisen verwiesen.
Geben da vielleicht die "politischen" Chefs den Ton vor?
-qbz
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Ich beginne mal zu 3., weil das ist am einfachsten. Die politischen Chefs geben bei Mordermittlungen niemals den Ton an. Einfach aus dem Grund weil die meisten Morde niemals "politisch" sind. Und da kommen wir zu dem großen Problem dieser Mordserie, es wurde immer, zumindest als klar war, dass es kein Einzelfall war (Schußspurenabgleich), die Frage diskutiert ob es "politische Morde" sein könnten. Diese sind aber nur anzunehmen, wenn der / die Täter durch die Taten Ihre Ziele kommunizieren wollen. Dies ist aber zu keiner Zeit erfolgt, daher sind es vollkommen untypische "politische Morde". Solche Taten machen niemals "Sinn", aber hier waren sie dann wirklich völlig "sinnlos". Daher gab es keine Anhaltspunkte in diese Richtung zu ermitteln. Da dies am abwegigsten erschien, hat man sich auf andere, auch ziemlich abwegige "Motivsuchen" begeben.
Zu 2., die "Arbeitsnamen" von SoKo / MoKo's haben nur den Sinn eine gängige einprägsame Bezeichnung zu finden, ob die jetzt glücklich gewählt ist oder nicht ist mir nicht bekannt. Könnte mir aber vorstellen, dass z.B. ein Geschäft in dem ein Mord verübt wurde, diesen Namen trug.
Zu 1., siehe 3. es wurde von Anfang an nicht ausgeschlossen, es gab nur nie einen Anhaltspunkt für eine "politische Tat". Deshalb konnte man auch nie in diese Richtung ermitteln.