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Zitat von Schwarzfahrer
Da bin ich voll bei Dir. Mir geht es nur darum, eine übermäßige Moralisierung des Themas Essen zu vermeiden, da es mir letztlich nicht konsequent begründbar erscheint. Nur weil ich als Teil der Nahrungskette auch Fleisch esse, kann ich mich nicht schuldig fühlen. Ich töte ja kein Tier aus purem Spaß, und quäle es auch nicht (ich mag keinen Hummer, auch keine Austern).
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Es ist nicht das Thema essen, das moralisiert würde, sondern das Leid/die Tötung von Lebewesen.
Im Prinzip ist Deine Argumentation ungefähr die, mit der ich auch meinen Fleischkonsum rechtfertige (noch?). Was ich aber schon rein logisch nicht rausbekomme ist die Frage, warum ich mich für Leid entscheiden sollte, wenn ich mich auch dagegen entscheiden kann. Das ist zugegebenermaßen sehr abstrakt ausgedrückt, aber auf der Ebene sehe ich die moralische Dimension des Themas. Wenn Du sagst Du siehst den Vegetarismus nicht moralisch konsequent begründbar, muss ich für mich feststellen das ich den Fleischkonsum letztlich nicht moralisch konsequent begründbar finde. Moral liegt offenbar im Auge des Betrachters, womit ich gut leben kann - sollte ich Vegetarier werden hoffe ich keiner dieser militanten Miesepeter.
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Zitat von Klugschnacker
Volle Zustimmung. Ich wollte nur die Perspektive etwas verbreitern zu der moralischen Frage, ob wir zu unserem Vorteil anderes Leben töten dürfen.
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@Klugschnacker: es gibt sicher Situationen in der wir es sogar müssen, werden viele argumentieren. Da ist natürlich die nächste Frage, wenn man das sachlich und als Gleichung sehen will, wie misst man den "Wert" von Leben und damit wann genau eine Tötung gerechtfertigt ist - 1 Mensch = 1 Mensch? 1 Mensch = 1000 Schweine? Oder 5000 Schweine = 3 Schimpansen? Oder wie? Kann man den Wert von Leben nicht "messen", auf welcher Grundlage kann man dann abwägen?