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Alt 27.09.2011, 17:06   #268
bellamartha
Szenekenner
 
Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.166
Massentierhaltung im Renterbecken...

Ey Leute, hier kann man auch unbemerkt sterben, wenn man nicht gerade dude heißt oder? Aber keine Sorge, es geht mir gut.

Die Freibad-Saison ist nun seit schon fast einem Monat um und ich habe mich immer noch nicht im Hallenbad akklimatisiert. Und wie soll das auch gehen, wenn mir ständig Steine in den Weg gelegt werden? In den letzten zwei Wochen bin ich viel zu wenig geschwommen, neben den beiden Vereins-Trainings noch ein- oder zweimal. Ich musste meine Kollegin vertreten und hatte so eine riesengroße Station zur Alkohol-, Medikamenten- und Cannabisentgiftung an der Backe. Und es war unglaublich viel zu tun. Ich hatte lange nicht mehr so viel Arbeit, war jeden Morgen früh in der Klinik und bis zum frühen Abend da. An schwimmen war da kaum zu denken. Seit gestern bin ich die Station wieder los und so finde ich Zeit mal hier zu tippen und auch dazu, vor der Arbeit ins geliebte Hauptbad zu gehen. Was muss ich dort aber sehen? Das Mehrzweckbecken ist geschlossen, so dass das sonst so ruhige Rentnerbecken, in dem ich mich tummele zum Haifischbecken zu werden droht. Ich mein‘, wie soll das gehen, dass zwischen uns Stammgäste mit den festen Plätzen nun noch einmal so viele Schwimmer kommen, noch dazu nicht „Sportschwimmer“ wie der Regenbogenbrillenfisch, das Fell, die Qualle, der Hektische, der Querschwimmer, die Weight-Watcher-Mädels oder ich, sondern… ja was eigentlich, wie soll ich die Leute vom Kindergartenbecken dort oben nennen? Genuss-Schwimmer? Möchtegern-Schwimmer? Treibholz? Keine Ahnung, ich befürchte jedenfalls das Schlimmste. Inga sowieso, denn deren Laune war schon vor der Erkenntnis, dass es heute eng wird im Becken im Keller. Ihre Tochter hat ihr eine unruhige Nacht beschert, die Aussicht auf eine ätzende Besprechung gleich im Büro machte das auch nicht besser und als dann das beschissene Spindschloss noch ihren Euro verschluckte, ohne abzuschließen, war endgültig Feierabend. Ich gab ihr meinen Ersatzeuro (denn den habe ich grundsätzlich dabei, im Gegensatz zu BH und Slip, wie ich nach dem Schwimmen feststellen musste) und zerrte sie ins Bad, denn sie hatte schon überlegt, ob sie nur duschen geht. Wir treffen um 6:34 Uhr am Becken ein und da ist der Besatz schon sehr dicht. Als ich gerade rein springe, neben dem Hektischen, der schwimmt wenigstens geradeaus, stelle ich fest, dass meine Nasenklammer mal wieder nicht dort ist, wo sie hingehört, nämlich auf der Nase. Ich wüsste mal gerne, wofür ich mehr Lebenszeit vergeude: Damit, hinter meinem Herzallerliebsten her zu telefonieren, der sein verfluchtes Handy grundsätzlich auf lautlos und ohne Vibrationsalarm gestellt hat oder damit, meine Laufwege in Schwimmbädern auf der Suche nach meiner Nasenklammer abzugehen. Ich wurde heute mal wieder fündig, sie lag auf der Bank in der Umkleide. Als ich erneut am Becken eintreffe, ist der Platz neben dem Hektischen belegt und ich suche mir anderswo ein Fleckchen. Gut, dass ich heute mal wieder stumpf drei Kilometer hin und her schwimmen will. Intervalle wären heute gar nicht gegangen.
Entgegen aller Befürchtungen haben sich die greisen Goldfischchen trotz der Enge doch nicht in reißende Haifische verwandelt und ich fand es sehr erträglich. Sollte ich aus dieser Erfahrung schließen können, dass Säugetieren übermäßige Enge gar nicht missfällt, geschweige denn dass sie Schaden davon tragen? Und würde das nicht bedeuten, dass ich vor mehr als zwanzig Jahren völlig umsonst Vegetarierin wurde aus Protest gegen die Massentierhaltung? Egal, vermutlich habe ich noch viel mehr Fehlentscheidungen in meinem Leben getroffen und an lieb gewonnenen Gewohnheiten soll man festhalten, also bleibe ich nun Vegetarierin.
Inga fand es erwartungsgemäß gar nicht erträglich, kein Wunder bei ihrer Laune und der damit einher gehenden geringen Frustrationstoleranz. Ich sah sie aus den Augenwinkeln zweimal bei Beinahe-Kollisionen mit irgendwelchen auf dem Rücken strampelnden Rentnern und dann nach 500 m das Becken verlassen. Ich hingegen erwies mich einmal mehr als Vorbild an Disziplin und Strebsamkeit und machte die drei Kilometer voll. Ganz ruhig und locker in 57 Minuten (Kurzbahn, is klar oder?) und machte mir dabei Gedanken über das Altwerden. Und hoffte dabei, dass ich später auch noch regelmäßig schwimme(n gehen kann) und dass dann keine Ingas oder Judiths genervt sind, wenn ich mal ihre Bahn kreuze, sondern sich freuen, dass ich im hohen Alter noch die gleiche Leidenschaft habe wie sie. Seit dem vorletzten Wochenende, als ich nach anderthalb Jahren Pause zum ersten Mal wieder im Altenheim gearbeitet habe, verspüre ich wieder eine große Nähe zu alten Menschen. Seit 20 Jahren mache ich diese Arbeit als Nebenjob zur Finanzierung meiner verfetteten Klepper (die ich dann wegen der vielen Arbeit und des Sportes nie genug bewege, so dass ich mich über die Verfettung nicht zu wundern brauche) und die Arbeit im Altenheim hat dazu geführt, dass ich eine große Affinität zu alten Menschen habe.
Und sonst? Shakira lässt euch herzlich grüßen und sie freut sich mit mir darüber, dass ich mein Gewicht nun konstant unter 67 kg halte, teilweise sogar die 66 kg unterschritten habe. Ein kurzer, aber intensiver Schokorückfall hat mich aber wieder ein bisschen zurück geworfen, aber sie ist zuversichtlich, dass ich in ihrem nächsten Video schon eine Nebenrolle mit bauchfreiem Top bekomme.
Letztes Wochenende war ich im Sauerland mit Arbeitskollegen wandern, Björn hatte Ge-burtstag, Ende November fahre ich für eine Woche zum sonnen und schnorcheln nach Ägypten, gestern hat mein Englisch Refresher Kurs begonnen und ich bin sehr glücklich über die lustige Lehrerin aus England und nächsten Montag laufe ich einen Wettkampf über knapp 14 km, ohne auch nur ansatzweise dafür trainiert zu haben. Zuletzt gelaufen bin ich vor ca. 14 Tagen, naja.
So, das war’s von mir für heute.
Jetzt gehe ich das dicke Pferd reiten und nachher zum Vereinstraining, damit ich mir so richtig professionell vorkomme, mit zwei Schwimmeinheiten am Tag.
Ach, noch was: Geht ins Kino, in „Hell“. Guter Film eines jungen, deutschen Regisseurs, sein erster langer Film, der mir gut gefallen hat und nachdenklich macht.
Schöne Grüße!
Judith.
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