Zitat:
Zitat von Flitzetina
Ja, das tun Tiere ca. 3 Tage bevor sie dann entkräftet sterben...
Ein Tier, was in der freien Natur die Nahrungsaufnahme längere Zeit verweigert, ist in aller Regel dem Tod geweiht. Selbst wenn die eigentliche Krankheit eventuell (unwahrscheinlich!) von alleine abheilt, sind sie dann so entkräftet, dass sie bei der Jagd nicht mehr erfolgreich sein können und dann eben verhungern.
Ich kann zu Heilfasten an sich nichts argumentatives beitragen, aber das Verhalten von sehr kranken und sterbenden Tieren als PRO-Argument zu nutzen, halte ich für fragwürdig.
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Zunächst einmal muss man zwischen einem "kranken" und einem "sterbenden" Tier sicher eine Unterscheidung machen. Klassifizierst Du das Tier als sterbend, dann hilft auch eine Fressorgie nicht mehr. Ist es lediglich krank, so hilft Nahrungskarenz
aus natürlichem Instinkt sehr wohl. Möglicherweise vertrittst du die Anssicht, dass der Mensch außerhalb der Evolution stehe und keine Spezies der Säugetiergattung ist - dann wäre jede vernünftige Auseinandersetzung überflüssig. Wenn Du - wie ich - den Menschen als Tiergattung auffasst, die sich evolutorisch entwickelt hat, dann gelten für uns ähnliche Instinkregeln wie sie auch bei Tieren gelten. Was uns diese Instinkte versaut hat ist unsere
zivilisatorische Hybris. Wenn wir die ablegen, dann können wir ganz erstaunliche Erfahrungen machen, wenn wir unser genetisch-instinktives Setup wiederentdecken und pflegen lernen - und lernen ihm zu vertrauen.
Würde er nicht nützlich sein, wäre dieser Instink, bei Krankheit Nahrung zu verweigern (Appetitlosigkeit) aus evolutorischer Sicht auch nicht in den Genen von Lebenwesen, speziell Säugetieren, als
Überlebensinstinkt verankert. ("Nothing makes sense in biology, except in the light of evolution").
Dein Statement entspringt wohl eher einem Vorteil des vermeintlich "gesunden Menschenverstandes", denn jeder, der Hund oder Katze (oder ein anderes Haustier) hat, das mal krank war) weiß, dass Deine These so nicht stimmt. So manches meiner Haustiere, das ich im Lauf des Lebens hatte, war nach ein paar Tagen Nahrungsverweigerung wieder putzmunter. Dass ein Tier (oder Mensch) nach 3 Tagen fasten entkräftet zusammenbricht und stirbt widerspricht jeglicher praktischer Fastenerfahrung - sofern man eine hat. Ganz im Gegenteil: Jeder der mal länger als 5 Tage durchgehalten hat, kennt das Gefühl wachsender Kräfte und einer zunehmenden Leichtigkeit - auch was Ausdauerleistung angeht. Von Dahinsiechen kann da keinerlei Rede sein.
Wenn Du dich mit alten Heiltraditionen von TCM über Ayurveda bis zur Schulmedizin des frühen 20.Jahrhunderts beschäftigst, wirst Du das Fasten als fundamentalen Ansatz unter den Neilmethoden finden. Warum dieser nach und nach in Vergessenheit geriet und heute sogar von bestimmten Kreisen als Mumpitz belächelt wird, das ist ein völlig anderes Thema, aber es dürfte klar sein, dass man mit Medikamenten mehr Geld verdienen kann, als mit dem Hinweis an den Kranken, dass er mal ne Weile fasten solle, dann reguliert sich alles wieder von selbst ein. Ohne Nebenwirkungen und ohne dicke Arzt- und Medikamentenrechnung.
Ich bin mir sicher, dass scotti noch ein paar praktische Erfahrungen im Umgang mit schweren Erkrankungen und Fasten als Heilmethode beisteuern kann. ich tu mich da schwer, denn seit ich Paleo lebe, hatte ich, was "klassische Infektionskrankheiten" angeht nicht mal mehr einen Schnupfen, so dass ich Fasten als Heilmethode an mir noch nicht ausprobieren konnte.
Hier noch ein paar Links, die sich in einführender Form sowohl mit dem instinktiven Fasten beim Tier befassen, als auch Fasten als bewußt eingesetzte Heilmethode beim Menschen und seine Tradition thematisieren:
http://www.windstosser.ch/museum/the...nsch_tier.html
http://www.planet-wissen.de/alltag_g...sten/index.jsp
