Zitat:
Zitat von LidlRacer
Ich habe eine - vielleicht verrückte - Idee:
Könnte man Weintrauben evtl. einfach ... ... ... ... essen?
Ich bin auch nicht ganz sicher, wie der Verbreitungsgrad des Championjuicers bei Steinzeitmenschen war.
Zur Sicherheit noch ein paar Smileys:
|
Hast Du schon mal 1 kg Weintrauben gegessen? Erstens dauert das deutlich länger als sie zu trinken, zweitens kauen die meisten ihre Nahrung nicht ordentlich, so dass viele wertvolle Inhaltsstoffe - vor allem in den Schalen und Kernen, die ja kaum einer zerbeisst - nicht so gut aufgeschlossen werden können wie beim frischen Saft und die Magenpassage ist länger, weshalb die Energie nicht so schnell dort ankommt, wo sie hin soll. Sei es zur unmittelbaren Verstoffwechselung oder zum Auffüllen leerer Speicher. Und in die Radflasche beringst Du sie auch in Gänze nicht rein.
Obst-/Gemüsesaft dient der "Druckbetankung" ... viele Kalorien und Mikronährstoffe in kurzer Zeit und in leicht verdaulicher Form, so dass man zB das "window of opportunity" nach dem Training auch nutzen kann und so die Regeneration für die nächste Einheit beschleunigt wird. Die Ausgangsmenge an Obst und Gemüse bringen viele überhaupt nicht runter, weil die Sättigung vorher einsetzt. Wenn man nach dem Sport - bei mir ist das zB nach dem Laufen so (nach dem Radeln oder Scwimmen glatt gegenteilig) - keinen Appetit hat, dann sind 1 kg Trauben eine echte Herausforderung - 1 Liter Saft aber kein Problem.
Das ist aber kein Plädoyer für frische Säfte als genereller Ersatz für "normale Nahrung", sondern für den Einsatz für die speziellen Anforderungen eines Leistungssportlers im Kontext seiner Ernährungserfordernisse. Wenn man wenig bis nicht trainiert, sollte man die "Druckbetankung" auch eher dezent einsetzen, ist der Energie- und Nährstoffbedarf bei vielen Stunden Training pro Tag entsprechend hoch, machen frische Säfte m.E. wesentlich mehr Sinn, als industrielle Isoplörre. Dies gilt ebenfalls, wenn man sich mit Krankheiten rumschlägt, die erhöhten Nährstoffbedarf bedürfen.
Dass Steinzeitmenschen keine Mixer hatten ist mir wurscht, denn es geht nicht drum deren Lebenstil zu kopieren, sondern angepasst an unseren heutigen Lebensumstände zu emulieren. enns danach ginge dürfte ich ja auch nicht Radfahren oder mit der Pulsuhr laufen. Steinzeitmenschen "trainierten" auch nicht, um ihre körperliche Leistung auf dieses Ziel gerichtet zu verbessern. Sie hielten es nach dem Motto: Das Pferd springt nur so hoch, wie es muss - das entspricht allenfalls dem Gedanken des "Finishen ist alles". Ob man mit so einem Ziel den gleichen Aufwand an Finetuning machen muss, wie beim Streben nach persönlicher Spitzenleistung, kann man in Frage stellen.

Robert