Zitat:
Zitat von Kurt D.
...du beschreibst dies durchaus gut und umfassend.
Aber ein ganz wichtiger Punkt fehlt in deiner Analyse:
Die "Schwachstaaten" haben in den Anfangs(Beitritts)Jahren alle profitiert von dem Euro - nämlich in der Form, dass auf einmal schlagartig dort viel niedrigere Zinsen in den Ländern vorhanden waren und man sich reichlich dadurch an Krediten dort bedient hat!
Die Party wurde eröffnet. Nun ist die Party vorbei, da die Kredite nicht zurückgezahlt werden können. Das hat zunächst mal nichts mir Produktivität zu tun, sondern schlicht und einfach mit sauberem Haushalten, oder auch "über seine monetären Möglichkeiten gelebt zu haben". Wenn du sauber haushaltest, dann entwickeln sich auch keine Schieflagen, oder Abgründe, so wie sie jetzt vorhanden sind.
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In der Zeit vor der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 / 2009 reduzierten meines Wissens Irland, Spanien, Italien, Griechenland (Ausnahme Portugal) ihre Staatsschulden in Prozent zum BIP kontinuierlich von 2000-2007, Irland z.B. um ca. - 15 % , Spanien - 20 % , Italien -8 % , Griechenland - 3 % . Erst die Finanz- und Wirtschaftskrise ( insbesondere sinkende Wirtschaftskraft, Verstaatlichung von verschuldeten Banken wie z.B. in Irland) und die unbezahlbar hohen, spekulativen Zinsen auf die Staatsschulden dieser Euroländer liessen doch die Schulden sprunghaft anwachsen, zwischen 2008-2010.
Irland galt vor der Finanzkrise sogar als beispielhaft, was die Reduzierung der Staatsschulden betraf. (Staatsverschuldung 2007: ca. 20 % des BIP, Deutschland: ca. 40 % des BIP !)
Wer die Ursachen in Party- und Selbstbedienungsmentalität der Länder glaubt zu sehen, täuscht sich und andere m.E..
-qbz
Ps: Schlüsselfrage:
Warum muss Japan so viel weniger Zinsen auf die Staatsanleihen als Griechenland bezahlen, obwohl höher verschuldet wie Griechenland in Prozent des BIP ?