Ich bin bei Olympia gegen die Triple-, Mehrfach- oder Sonstwas-Triathlonformate, die immer kürzere Distanzen bringen, und sich mit komplizierten Arrangements abmühen, spannende Rennen und einen Sieger zu produzieren. Das ist kein Triathlon, sondern eine Mickey-Mouse-Sportart.
Triathlon würde sich damit auf die Ebene des Modernen Fünfkampfs begeben. Der zeigt ohne Zweifel Spitzenkönner in schwierigen Sportarten, aber die Zusammensetzung der Teile wirkt künstlich und an den Haaren herbeigezogen. Zu Recht interessiert sich niemand dafür.
Triathlon ist ein langer Ausdauerwettkampf, dessen nächste Verwandte im olympischen Programm der Marathonlauf und das Eintagesrennen der Radfahrer sind. Diese Disziplinen sind beim Zuschauer beliebt, weil es um unglaubliche Strapazen geht, um Erschöpfung, um epische Schlachten. Hier werden Helden geboren, und die Zuschauer können dabei sein. Triathlon sollte sich von diesen Zuschauererwartungen nicht zu weit weg bewegen.
Wenn das Eintagesradrennen (Länge ca 250 Kilometer) und der Marathon (mitten durch eine Großstadt) bei Olympischen Spielen durchführbar sind, dann ist auch ein Triathlon jeder beliebigen Länge durchführbar. Und das Windschattenproblem sollte sich bei der kleinen Anzahl an Startern ohne weiteres lösen lassen. Auf Hawaii geht das ja auch.
Es wäre zu schön, neben der Kurzdistanz auch die Langstrecke bei Olympischen Spielen zu haben. Erstens glaube ich, dass sich das Zuschauerinteresse durchaus auf dem Niveau des Marathons befinden könnte. Zweitens wäre es ein geschickter Schachzug der ITU gegen die WTC: Die Teilnahme an Olympischen Spielen hätte für die besten Langstreckler sicher eine enorme Anziehungskraft, die es auch mit Hawaii aufnehmen könnte.
Grüße,
Arne
P.S.: Kurze, innovative Rennformate wie den ELIMINATOR finde ich super, aber nicht als alleinigen Triathlonwettkampf bei Olympischen Spielen.
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