Der offene Brief von Faris ist deutlich mehr als 95% aller Profis in der Öffentlichkeit zum Thema Doping zu äußern wagen und ist damit aus meiner persönlichen Sicht uneingeschränkt zu begrüßen.
Natürlich wird er mit dem Brief Herrn Bach nicht von der Notwendigkeit eines Antidopinggesetzes überzeugen (dazu denkt dieser viel zu sehr an seine internatiionale IOC-Karriere), aber zum Glück ist für ein solches Gesetz ja nicht der DOSB, sondern die Bundesregierung zuständig und deshalb ist es wichtig, die öffentliche Meinung in Richtung Antidopinggesetz zu sensibilisieren, damit Herr Schäuble, der zuletzt zu einem solchen Gesetz tendiert hatte, nicht noch wankelmütig wird.
Und zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung kann einer solcher offener Brief durchaus dienen, zumal wenn er von der allg. Presse (vgl. Süddeutsche Zeitung) aufgegriffen wird.
Sehr passend finde ich den Hinweis auf Nina Krafts Dealer. Nina hat ihre Strafe "abgesessen", gilt als rehabilitiert, aber der Typ der ihr das Epo besorgt hat (das gibt's in Deutschland ja nicht im Supermarkt!), treibt höchstwahrscheinlich weiter sein Unwesen (vielleicht auch mit anderen Athleten), weil in Deutschland die Rechtsgrundlage fehlt, um die Hintermänner bei aufgedeckten Dopingfällen zu belangen.
Das muss sich ändern. Natürlich wird Doping mit einem Antidopinggesetz nicht einfach ausgerottet werden, aber die Abschreckungswirkung gerade für die Hintermänner würde wesentlich steigen und zumindest flächendeckendes Doping wie zuletzt im Profi-Radsport zumindest erheblich erschwert.
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