Ich nutz Powertap. Letztes Jahr bin ich sowohl Wettkampf als auch Training fast alles mit Wattmessung gefahren, weil man, um die Daten vernünftig interpretieren zu können, man erstmal unter allen möglichen Umständen Erfahrungen sammeln sollte.
Hab zwei Laufradsätze mit 26 Zoll, einen mit 28 Zoll die an alle Räder hinpassen und die auch alle im Prinzip wettkampffähig sind (Aerofelge, 24 Messerspeichen, nachrüstbare Wheelcover). (Natürlich würde für mich ein einziges Hinterrad reichen, aber Heike fährt auch gelgentlich mit Leistungmessung, ebenso wie unser Ältester)
Dieses Jahr habe ich die Wattmessung aber nur bei den ersten drei Wettkämpfen genutzt, bei den 4 Wettkämpfen danach nicht mehr und auch im Training nutze ich sie nicht mehr bei allen Einheiten. Das war kein echter Plan, sondern hat sich irgendwie so ergeben. Beim ersten Wettkampf ohne Wattmessung ( Weiden) haben die Beine zwar so gebrannt, wie schon ewig nicht mehr, aber dafür war ich auch deutlich schneller unterwegs (und beim Laufen nur wenige Sekunden langsamer) als im Vorjahr (mit Wattmessung) auf gleicher Strecke.
Mir sind ein paar Probleme im Zusammenhang mit Wattmessung aufgefallen, die man kennen sollte: mit Wattmessung neigt man instinktiv immer dazu eher gleichmässig zu fahren. D.h., man meidet Belastungsspitzen und tritt oft auch in Situationen, in denen man von der Geschwindigkeit her auch die Beine hängen lassen könnte.
Das ist bei einer Langdistanz teilweise von Vorteil, um Kraft für n Marathon zu sparen, aber bei Kurzdistanzen u.U. eher kontraproduktiv.
Wenn man bei einer Kurzdistanz aufs Fahrrad steigt und man merkt, dass die Beine gut sind, dann wird man von der Wattmessung eher gebremst als unterstützt: warum soll man eine kurze Steigung kontrolliert mit 450 Watt hochfahren, wenn die Beine u.U. auch über 500 Watt hergeben würden und man evt. mit der kurzzeitigen Überforderung einen Konkurrenten blau fahren und abschütteln kann?
andererseits: bei schlechter Tagesform, wenn man von Konkurrenten überholt wird und mit diesen nicht mifahren kann, ist es nur zusätzlich demotivierend, wenn einem der Leistungsmesser lapidar mitteilt, dass man die geplante Leistung nicht in der Lage ist zu treten.
Geändert von Hafu (13.07.2011 um 08:56 Uhr).
Grund: Ergänzung
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