[cyberpunk]

Das Kloppenheim-Duathlon-Desaster

Ich bin sorgfältig und vorsichtig. Deshalb bin ich die Radstrecke des Kloppenheim-Duathlon mal eine Woche vorher abgefahren. Nicht, dass ich mich bei einem Trainingsrennen vor der Haustür verhebe.

In der Startaufstellung lasse ich das interessierte Publikum an meinen detaillierten Streckenkenntnissen teilhaben. Bis Mandarine meint, die Laufstrecke sei ok - bis auf diesen einen seeehr langen steilen Berg...

Schluck.

Achherrje! Die Laufstrecke hab ich mir natürlich nicht vorher beguckt. Was für ein Berg? Wie lang? Wie steil? Wo?

"Ach", meint Mandarine, "bei so einem Rennen hilft nur eins: Hammer everything"

"Hammer everything" - das werd ich mir merken.

Pantone behauptete später, Mandarine hätte auch noch gesagt, man solle bloß nicht so schnell loslaufen. Das habe ich nicht mehr gehöhrt. Cruiser offenbar auch nicht. Den habe ich schon zwei Minuten nach dem Start nicht mehr gesehen - erst im Ziel wieder...

Viel gibt es vom Rennen nicht zu berichten. Der Berg war lang, steil und überall. Meine Beinbizeps fühlten sich nach 3km bei jedem Schritt an, als würde mir jemand auf einen blauen Fleck hauen. Das Rad hatte dann Pedale aus Naturkautschuk und 2 bar Luftdruck. Dafür war das Wetter schön schwül. Was war ich froh als ich wieder laufen durfte. Aber da war doch was...
Ach ja... - der Berg...
Das Rennen wurde nicht mein Freund.

Im Zielbereich stand Cruiser blicklos an der Verpflegungsstation und griff rythmisch nach Wasserbechern. Er sah erleichtert aus, aber nicht froh.
"Und - wie war´s?"
"Das war ein Sch***-Rennen"
"Yep. Ein Ar***lochs-Rennen"
"Yep. Von wegen: Hammer everything"
"Genau. Don´t hammer everything"
"Genau. Don´t hammer anything"
"Hammer nothing"
"Don´t hammer at all"
"Genau"
"Genau. Und die Urkunde können die behalten"

"Kloppenheim"- pffh. Hammer-Home. Von wegen.