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Jetzt nicht gleich so als das ich beim Bilstein Bike Marathon das Podium erreicht hätte aber nach dem Training des letzten Wochenendes war das Rennen für mich ein Erfolg und für Shangri-La zumindest ein gutes.
Das Wetter war als verregnet angesagt und mit Andy in GB im Hinterkopf war Starten Ehrensache. Glücklicherweise war der Start regenfrei und nicht nur dies, es blieb auch so. Teilweise kam sogar die Sonne durch aber es fielen auch ein paar Tropfen, was keinen gestört hat. Die Strecke, insbesonders die Abfahrten waren für die am Vortag runtergegangenen Regenfälle erstaunlich griffig, allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich mich nach den ersten KM irgendwo um Platz 50-60 befunden haben muss, mit den 30 Leuten die zuvor auf die Langstrecken gegangen sind, nicht so viele Räder um eine Strecke komplett auszufahren.
Ich wusste ja, dass ich am Berg derzeit nicht die höchste Leistung bringen kann und habe mir das Rennen strikt eingeteilt: Am Berg immer etwas leichter als ich könnte um Saft für die letzten 10KM zu haben.
Auf der ersten längeren Graden habe ich dann einen im Windschatten. Nach einer gewissen Zeit gehe ich nach links und winke in vorbei und schlage vor zusammen zu arbeiten. Etwas zögerlich geht er drauf ein und geht nach vorn. So geht es bis zum nächsten Anstieg. An dem fahre ich wieder mit wenig Druck rein und halte dafür die Belastung möglichst gleichmäßig, mein Begleiter fährt anfangs immer ein paar Meter weg aber gegen Ende der Anstiege komme ich immer wieder näher.
Das Rennen ist geprägt von einem langen Anstieg mit etwas über 10%, der das letzte Renndrittel einleutet, danach geht es etwas flacher weiter hoch bis als Finale das Steilstück zum Bilstein wartet. Die schnellen Leute fahre da drüber, ich selbst bin mit meiner minimalen Übersetzung von 27/32 aber etwas zu lang und muss 4 Meter vor dem höchsten Punkt die Segel streichen. Mein Mitstreiter, immerhin mit ner Rohloff unterwegs muss zwei Meter vorher vom Rad. Zeitmäßig macht das aber nichts aus, er läuft an mir vorbei, oben ist eine Zeitnahme und dann geht es bergab.
Zuvor überholt uns ein Triathlet, erkennbar an der weißen Skinfitaustattung. Das weiße Schutzblech vorne lass ich ob des erwarteten Wetters durchgehen (ansonsten ein nogo). Er war bergauf recht stark und muss am Anfang einen Platten gehabt haben, Rohloff und ich konnten ihn nicht halten. Jedenfalls stellten wir fest, dass er bergab fahren lernen müsse und wir bergauf. Ich behielt in Anbetracht der vorübergehenden Teambildung mit Rohloff mein derzeitiges Sportlerleben als Triathlet für mich. Am Anstieg zum Bilstein jedenfalls war er uns dann weggefahren und leider gibt es danach keine allzu technischen Passagen (wie das ganze Rennen über nicht), um 2-3min wieder rauszufahren.
Wir waren schließlich zu dritt als es in den letzten Anstieg ging. Zu uns hat sich noch einer von der SG Stern Kassel gesellt. Wir überholten inzwischen die Nachzügler der Kurzstrecke, als vor uns zwei weitere Mitstreiter unseres Rennens auftauchten. Ich sag zu Rohloff: Die holen wir uns noch! Und ich blieb diesmal direkt bei ihm. Dank profunder Streckenkenntnisse wusste ich das gleich die Asphaltrampe kommt auf die es scharf rechts ab geht und die dann in schmierige Betonsteine übergeht. Hier ging ich das erste Mal in den roten Bereich und trat an. SG Stern geht mit, Rohloff kämpft am Hinterrad. Mir fehlen noch drei Meter als die beiden vorne anfangen Schlangenlinie zu fahren. Ich brülle, dass sie sich für eine Seite entscheiden sollen, was zumindest einen wieder aufweckt und er in Gegenwehr mithält. SG Stern zieht vorbei und ich komm nicht mit. Egal, ich muss mir aber noch den einen holen!
Die Rampe ist geschafft aber jetzt geht es auf normalen Waldweg weiter bergauf. Ich fahre neben den Geweckten und sage das das eben nicht so bös gemeint war wie es geklungen hat. Er sagt „schon OK“ und dann: „Man kann das Ziel schon hören“. Das stimmt, dumpf klingt der Stadionsprecher durch den Wald! Ich nutze die Vorlage zu finalen KO und sage „das ist hier trügerisch, das sind noch über zwei KM“ -und geben noch mehr Gas. Er fällt zurück. Ich habe Oberwasser und keuche was das Zeug hält, schaffe es sogar zu einem Fahrer aufzuschließen der gar nicht mehr auf der Rechnung war und in der kleinen Abfahrt zum Schlußanstieg fahre ich vorbei. Ich bleibe auf dem großen Blatt und sprinte in diesen letzten Anstieg hinein, muss aber nach der Hälfte auf das kleine Blatt runter und kurbele den Rest durch. Ich rolle auf den Sportplatz und drehe mich um, und da ist scheinbar keiner am Hinterrad aber zur Sicherheit noch mal die Scheibe drauf und weiter 200m Vollgas und bin ich tatsächlich durch! Ein geiler Kampf! Rohloff kommt keine Minute hinter mir ins Ziel. Wir klatschen uns ab und bedanken uns für das geile Rennen.
Epilog:
Im Ziel bin ich 46er Gesamt und 16AK mit einer Zeit von 2:35:41 für die 53KM/1300HM und damit sehr zufrieden. Das Ergebnis zeigt, dass man mit der richtigen Strategie und Einteilung der vorhandenen Kräfte trotzdem einigermaßen gute Ergebnisse erzielen kann.
Geändert von Skunkworks (20.06.2011 um 18:02 Uhr).
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