FAZ, 02. Mai 2011 : Fukushima, Regierungsberater tritt unter Tränen zurück
Daraus:
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Aus Protest gegen seiner Ansicht nach zu hoch angesetzte Grenzwerte nach der Atomkatastrophe von Fukushima erklärte unterdessen Regierungsberater Toshiso Kosako seinen Rücktritt. Er könne es nicht vertreten, dass die Regierung den unangemessenen Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr für Grundschulen in der Nähe von Fukushima festgesetzt habe, erklärte Kosak am Freitagabend. Der Professor für atomare Strahlung an der Universität Tokio war im März von Ministerpräsident Kan als Berater ernannt worden.
Regierungsberater genießen in Japan großen Respekt. Es kommt äußerst selten vor, dass Wissenschaftler ihren Beraterposten aus Protest gegen die Regierungspolitik räumen. „Ich kann das als Wissenschaftler nicht zulassen“, sagte Kosako während einer tränenreichen Pressekonferenz am Freitagabend. „Es erscheint mir, als ziele die Reaktion der Regierung lediglich darauf ab, sich Zeit zu verschaffen.“ Kosako habe auch mangelnde Transparenz bei der Strahlungsmessung rund um den Meiler und die Anhebung der Grenzwerte für Arbeiter in der Anlage kritisiert, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
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