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Mentales Weich-Ei
Ich gebe zu: ich bin ein mentales Weich-Ei. Dabei geht´s für mich ja nun wirklich um überhaupt nichts. Egal, auf welcher Veranstaltung. Gestern z. B. bin ich einen 10-km-Osterlauf mit gelaufen. Der letzte amtliche 10er ist verdammt lang her und entsprechend geht mir der Allerwerteste auf Grundeis. Da ist es auf der Fahrt zum Start auch nicht hilfreich, dass die eine Hälfte meines Support-Teams sich mit den Worten "Mami, du wirst eh Letzte!" an mich wendet, während die andere Hälfte versucht mit "Nun lass doch ´mal die Mami in Ruhe" zu intervenieren.
Im anschließenden therapeutischen Familiengespräch klären wir drei dann, dass der Zwerg sich nicht für die laufende Mutter schämt, sondern dass es ihm nur peinlich ist. Immerhin. Man will sich ja gar nicht ausmalen, welchen Schaden die kindliche Psyche aufgrund nach außen getragener Selbstüberschätzung des Muttertieres so davon tragen kann. Aber, was sage ich immer: Auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden! Und so stehe ich denn am Start mit schlotternden Knien, da ich zum Einen fürchterlich aufgeregt bin und zum Anderen die Außentemperatur etwas zu hoch eingeschätzt habe.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich werde nicht Letzte und die Zeit ist für meine Verhältnisse sogar gut. Das mit der Zeit kann so bleiben, aber das mit der Aufregung sollte doch deutlich besser werden. Ich meine, in meinem Alter ist so was doch echt albern, oder?
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