Zitat:
Zitat von FuXX
Ich meine vor etwa einer Woche gelesen zu haben, dass die kritische Zeitspanne die ersten 10 Tage waeren.
|
Die 10 Tage hatte ich auch mal gehört.
Im Abklingbecken sind i.d.R. keine Steuerstäbe nötig, die Brennelemente werden normalerweise mit deutlich mehr Abstand gelagert, d.h. nur wenige der Neutronen treffen benachbarte Brennstäbe. Dazu wird für die Reaktion ein Moderator gebraucht um die Neutronen abzubremsen, das ist bei Leichtwasserreaktoren das Wasser. Ohne Wasser kaum Kernreaktionen - leider auch keine Kühlung.
Problem bei der Schmelze ist das mit dem Abstand, dann ist auf einmal ein Haufen Material dicht zusammen so dass wieder sehr viel mehr Neutronen andere Uranatome treffen und spalten. Damit wird dann schlagartig wieder ein vielfaches an Wärme produziert, auch wenn die geringe Anreicherung nicht für eine Explosion reicht. Die Frage ist da "nur" wie viel von dem geschmolzenen Material vom verdampfenden Kühlwasser mit in die Atmosphäre gerissen wird.
Die Schmelze im Abklingbecken wird problematischer. Beim Kern selber sollte der Druckbehälter und die Konstruktion in der Lage sein die Schmelze im Behälter zu halten ohne dass sie austritt. Ein Abklingbecken hat solche Vorkehrungen nicht, von daher ist eine evtl. Schmelze da äußerst problematisch.
Tschernobyl hatte noch ganz andere Probleme. Zum einen führte bei der Bauform eine Schnellabschaltung kurzzeitig zu einer höheren Reaktivität und zum anderen wurde als Moderator Graphit verwendet das in Brand geriet. Erst der Brand schaffte mit der Rauchentwicklung so viel vom radioaktiven Material in die Umgebung.