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Naja, wenn er bei der Polizei ist, dann kann ich den Missmut schon verstehen. Aber das Stadion zu schließen wäre sicher der falsche Weg, die Mehrheit sollte sich nicht von einer Minderheit bevormunden lassen müssen und damit auch noch deren Geltungsdrang befriedigen. Die friedlichen Leute dürfen nicht durch die, die sich nicht an die Regeln halten eingeschränkt werden, wenn man alles verbietet, was Begleitrisiken mit sich bringt, dann bleibt nicht mehr viel übrig.
Ich wehre mich dagegen den Fußball auf die Idioten zu reduzieren. Mehr als 99% der Zuschauer kommen ins Stadion um ein schönes Spiel zu sehen, um emotional mit ihrem Verein zu fiebern, auf die Wende in der letzten Minute zu hoffen. Sie hoffen auf den einen Moment der den Unterschied macht, das für unmöglich gehaltene doch noch Realität werden. Sie durchleben gemeinsam die emotionale Achterbahnfahrt.
Und so liegen sich jedes Wochenende wildfremde Menschen in den Armen, oder trauern zusammen, wenn es wieder einmal nicht geklappt hat. Deshalb ist Fußball so beliebt und deshalb sind die Fans so mit ihrem Verein verbunden, durch dick und dünn.
Dieses Spiel ist viel mehr als nur ein Sport. Viele Triathleten behaupten immer unser Sport sei mehr als ein Hobby, ein way of life - und das ist Fußball für die Fans auch, obwohl sie nicht selbst die Ausführenden sind, sind sie Teil des Kollektivs, leben Fußball, in gleichem Maße wie viele von uns unseren Sport zur Lebenseinstellung gemacht haben.
Das ist sicher rational zweifelhaft, wahrscheinlich die falsche Priorisierung - aber wer sind wir das zu beurteilen? Die Fans investieren viel, oft vll zuviel, aber sie bekommen eben auch eine Menge zurück.
Ich liebe Fußball genau so sehr wie Triathlon, ich würde beides nicht missen wollen, auch wenn ich leider nicht das Talent meines Vaters für den Fußball mitbekommen habe.
FuXX
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"Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft."
(Emil Zátopek)
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