Zitat:
Zitat von Lui
Ich habe mal zwei Jahre Wing Chun in London gemacht. Der Lehrer(Sifu) sagte wenn man mal in einer brenzligen Situation kommt, ist die beste Methode WEGLAUFEN.
|
Ich bin Krav Maga-Instructor in Frankfurt und leite eine eigene Selbstverteidigungsschule: Auch wenn KM eine aggressive Vorwärtsverteidigung ist, so raten wir doch den Trainierenden, jede körperliche Konfrontation zu meiden, zu beschwichtigen bzw wegzulaufen, wenn es geht.
Den vom Threadersteller genannten Vorgang würde ich auch so einschätzen, dass es besser gewesen wäre, sich gar nicht drauf einzulassen. Wenn das nicht möglich war, und wenn der Angreifer mit Pfefferspray und Fußtritt vor die Brust loslegt, ist natürlich grundsätzlich die Notwehr gegeben (die ist schon gegeben, wenn jemand offensichtliche Angriffsvorbereitungen oder -haltungen zeigt - aber das alles, wohlgemerkt, jenseits des Problems, wie man vor Gericht die gegebene Notwehr beweisen kann. Also ob man Zeugen hat, und wenn ja, auf wessen Seite die stehen. Oder was sie wahrgenommen haben..."3 Zeugen, 5 Meinungen").
Aber: Selbstverteidigung - egal welche - mit Radschuhen an den Füßen? Die Dinger mögen zwar hart sein und ein eigener Tritt damit kräftig einschlagen ... aber bei der Instabilität, die Radschuhe so mit sich bringen (von Skikes ganz zu schweigen), dürfte man eher als der Angreifer auf dem eigenen Hintern landen. Wenn man den Gedanken unbedingt verfolgen will, dann nur noch mit MTB-Schuhen mit in der Sohle versenkten Clickies aufs Rad...
Die Idee mit der Pressluftfanfare ist ganz gut, denn diese ist erst mal keine Waffe oder ein gefährlicher Gegenstand - und man kann das Mitführen als Hupen-Ersatz im Zweifelsfalle der Staatsgewalt erklären: Bei Waffen oder waffenähnlichen Gegenständen kann einem die Staatsanwaltschaft immer wenigstens bedingten Vorsatz ans Bein binden (man hat ne Waffe dabei, also will man sie auch einsetzen - und das sieht dann vor Gericht nicht gut aus.
Sich mit irgendjemanden anzulegen, führt in der Regel zu gesundheitlichen Schäden, Verlust von Trainingszeit (schon klar, was los ist, wenn man als Triathlet einen kräftigen Tritt ans Knie kriegt oder ausrutscht und sich irgendwas prellt), straf- und zivilrechtlichen Auseinandersetzungen, die Nerven und Geld kosten...
Langer Rede kurzer Sinn: Selbstverteidigung nur dann, wenn Leib und Leben massiv gefährdet sind. In jedem anderen Fall:
Tief durchatmen und ab durch die Mitte!