Von diesen Stories könnte ich hunderte erzählen;- das ist hier aber das falsche Forum, schätze ich.
Ich bin ja jahrelang auch die als unzuverlässig gescholtenen Italiener gefahren;- viele hunderttausend Kilometer lang, und nur wenige meiner Freunde hatten "vernünftige" Motorräder.
Wenn wir aber zum Ausritt auf jemanden warten mussten oder jemand nicht mitkonnte, lags mit einer Ausnahme (ich konnte meine Laverda nachm Lackieren erst am Tag vor der Abfahrt nach Italien zusammensetzen und zuerst funktionierte die Elektrik nicht richtig, danach zog das Ding Falschluft und lief nicht gescheit)(wenngleich sie trotz oder gerade deshalb dann mit ihren 50PS und Alukisten voll aufgetakelt gestoppte 182km/h lief...

)
an den Bayrischen.
Die Lage normalisierte sich erst, nachdem jeder bzw. wer meinte, es probieren zu müssen, mit so ner Kuh gescheitert war.
Ich rede jetzt von der Generation, wo die GS noch "G-Strich-S" hiess und erst in der Folgezeit den Fahrstuhl-Effekt abgewöhnt bekam (was, btw. die Japaner ohne grosses Aufhebens ziemlich gut im Griff hatten, so gut also, dass sie offensichtlich bis heute keinen Grund sehen, zu handeln...)(allerdings waren die auch quasi von Anbeginn so schlau, das Seitdrehmoment durch die längsliegende Kurbelwelle mit entgegengesetzt rotierenden Getriebewellen zu egalisieren, was ja bei den Boxern noch hinzukommt).
Was mich aber stets fasziniert, ist eben das Marketing, das zum derzeitigen Erfolg geführt hat.
Das ist, wie ich immer schon behaupte: man muss auch den grössten Mist nur schlüssig erklären können.
Kenne ich ausm Fahrradbereich zB. auch von Utopia.
Irgendwas abgehobenes zusammenstecken, für teuer Geld verkaufen und immer nen passenden Spruch, wieso das genau so sein muss.
Oder will mir jemand weissmachen, dass speziell die BMWs, egal ob früher oder heute, wegen ihrem Aussehen gekauft werden?
Bitteschön, so n rollendes Klo zum Beispiel:
Oder das "Designwunder" schlechthin, die K1:
Nicht zu reden vom Dachstuhl:
Mit sowas trau ich mich doch nichtmal dann auf die Strasse, wenn ich Geld dafür kriegen würde...
Dann weiss ich nicht, wie die garantiebestimmungen aktuell aussehen, aber ich erinnere mich lebhaft daran, dass die Freunde krampfhaft keinen tag länger Garantie gewährten als gesetztlich vorgeschrieben war.
Die betuchte Kundschaft mit je ner Dose in jeder Grösse von denen in der Garage kriegte dann alles gezuckert in den Allerwertesten geblasen, während der kleine Mann nach einem Jahr alles selbst abdrücken durfte, als wär der Service nedd eh schon teuer genug.
Früher waren die Kisten ja n Ausbund an billigen Ersatzteilen, ehe alles wie bei allen andern quer übern Globus zusammengekauft wurde.
Das änderte sich mit der F650, die zudem noch in Italien montiert wurde und Spötter behaupteten, das sei genau deshalb das zuverlässigste BMW-Motorrad, weils eben NICHT bei BMW und ohne jegliche BMW-Teile gebaut wurde (selbst der Motor war n geänderter Aprilia-Motor, der von Rotax kam).
Nun gut, während die meisten Motorradbauer im Laufe der Jahrzehnte danach trachteten die Servicefreundlichkeit zu verbessern, indem überall Türchen und Klappen eingebaut wurden, durch die man an die wesentlichen Teile drankam, scheinen die Bayern zunehmend und mit Absicht alles doppelt und dreifach zuzuschustern, damit man bloss nirgends hinkommt und bei ner Inspektion die ersten zwo Stunden schonmal rum sind, ehe die Kiste bearbeitungsfertig gestript ist.
Die Kundschaft denkt da ja allgemein nie drüber nach, was an Unterhalt auf sie zukommt.
Konnte man bei Honda gut sehen: nehmen wir ne CB Sevenfifty, die im Laufe von 60000km nur ne gute handvoll Stunden zur Wartung auf der Hebebühne steht (ab und an n Ölwechsel, automatischer Ventilspielausgleich, und hie und da mal gucken, ob der Motor noch im Chasis hängt) im Vergleich zu ner VFR750 mit V-Motor, wo zum Ventilspieleinstellen die Nockenwellen ausgebaut werden müssen, die mitsamt dem Rest des Motors hinter Kühlern, Schläuchen und Verkleidungen versteckt sind, wo die programmierte Wartung fast das zehnfache an Zeit verschlingt.
Da gibts dann ruckzuck lange Gesichter, wenn zur 12000er Inspektion noch n Paar Reifen hinzukommt und 6-8 Arbeitsstunden auf der Rechnung stehen...