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Zitat von FuXX
Das Video zeigt aber nicht, wieso die anfangen zu schiessen, es liefert nur einen kleine Ausschnitt durch den man die Gesamtsituation nicht beurteilen kann. Und genau das ist das Problem, alle glauben jetzt die Wahrheit zu kennen, die Amis erschiessen zum Spass arme Irakis, hat man ja schliesslich in nem Video gesehen. So einfach ist es aber nicht, auch nicht in diesem Fall.
Nein, dann sollte man zur naechst hoehren Ebene gehen. Und wenn das alles nicht hilft zu Amnesty oder sonstwie geeigneten Organisationen und Personen, dann die Presse - und dann vll irgendwann mal wikileaks - da kann man dann aber auch gleich die Sachen selbst auf nen Server auf den Caymans laden...
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Die Justiz zur Aburteilung von Kriegsverbrechen kann doch erst nach Aufdeckung / Publizierung des Vorganges, der verdeckt wurde, tätig werden. Vielleicht gab es Gründe, weshalb weder der interne Dienstweg noch die USA-Presse noch AI dafür infrage kam. Beim Nachdenken darüber fallen mir sehr gute Gründe ein. (AI z.B. kümmert sich um Gefangene, nicht zuständig für Kriegsverbrechen. Die USA hat selber für ihre Truppen den unabhängigen Gerichtshof in Den Haag bekanntlich nicht anerkannt. usf.). Selbst der ehemalige USA-Botschafter in Berlin fand übrigens das Vorgehen berechtigt und die Strafe für den Informanten im ersten Urteil ( 52 Jahre Knast !! ) unbegründet.
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Zitat von FuXX
Du meinst nicht, dass es vll auch nen Grund fuer Geheimnisse geben kann? Da machst du dir die Welt aber einfach...
Man koennte natuerlich auch versuchen auf legalem Wege dafuer zu sorgen, wuerde laenger dauern, waere aber nachhaltiger und zudem legal.
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Auf dem sog. inneren Dienstweg" werden oftmals Dinge, die eigentlich öffentlich sein müssten, verschleppt, verdeckt. Ich wandte mich selbst des öfteren an die Presse bzw. stellte Öffentlichkeiten her. Die Risiken und Anlässe muss halt jeder selbst abschätzen, auch die Wertekonflikte, die Anlass geben, Interna "öffentlich" zu machen.
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Zitat von FuXX
Ich glaube nicht, dass es jemandem helfen wuerde, wenn du wuesstest was vor 9/11 los war. Und hinterher ist man dann eh immer schlauer und kann sagen: Jepp, die wurden falsch eingeschaetzt. Vorher hingegen waere es nicht gerade zielfuehrend, wenn alle Infos im CIA oder BND blog waeren. Oder meinst du das wuerde bei der Verhinderung der Anschlaege helfen.
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Ich finde ein gewisses allgemeines Misstrauen gegenüber mächtigen Institutionen durchaus angebracht. Ob nun die Veröffentlichung der Infos vor 9/11 etwas hilft oder nicht zur Verhinderung von Anschlägen, kann man ohne Kenntnis, weder Du noch ich, nicht beurteilen.
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Zitat von FuXX
Bzgl. der Wissenschaftler: Sollen wir vll demnaechst nen poll machen? "Sollte dieser Wissenschaftler dran glauben muessen?
- ja
- nein
- nur, wenn ich das Video auf Wikileaks anschauen kann!"
(das soll nicht heissen, dass ich es befuerworte irgendwo Leute umbringen zu lassen) .
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Ich vertraue darauf, dass wir hier irgendwann mal die Hintergründe erfahren.
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Zitat von FuXX
Wer will, dass alle Geheimnisse gelueftet werden, der tut das doch vor allem aus Eigeninteresse. Er will seine Neugier befriedigen und mit dem Finger auf die boesen Buben zeigen koennen. Es kann doch nicht sein, dass man es gut findet, wenn Internas nach aussen gelangen. Wieso sollte man das wollen? Ich find's gut, dass Diplomaten intern mal Klartext reden und nicht den weichgespuelten Muell, den sie der Presse erzaehlen. Wenn alles oeffentlich waere, dann waere es immer der weichgespuelte Muell.
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Nein, Neugier, das wäre viel zu einfach, da es unterschiedliche Arten und Motive für staatlichen Geheimhaltungen gibt: erfundene, inszenierte Kriegsanlässe; Datensammlungen aller Art über Menschen, Verträge, Absprachen, Verhandlungen. Manches betrifft u.U. viele Menschen sehr existenziell!
Niemand hat doch die internen Klartext-
Reden publiziert oder vertrauliche Gespräche veröffentlicht. Das macht schon Bush senior in seinem Buch, wenn er Schröder aus der Erinnerung zitiert.
Aber wenn dienstliche Berichte, Aktenvermerke, dienstliche Vorgänge etc. entstehen, sollten die Verfasser den Inhalt jeweils schon verantworten, auch gegenüber denen, die darin datenmässig so unzulänglich "erfasst" werden.
Das
grosse Problem bei den "Depeschen" sehe ich in der sog. allgemeinen Vorratsdatensammlung, welche über andere Menschen / Politiker angelegt wird, wie z.B. auch die Anweisung von H. Clinton zur Info-Sammlung über die UNO-Diplomaten ( incl. Kreditkartennummer!, biometrische Daten! usf.).
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Zitat von FuXX
Und wo ist ueberhaupt die Grenze? Vielleicht hat dein Kollege auch ein vitales Interesse daran zu erfahren, was fuer Geheimnisse du mit deiner Familie hat. Mal gucken ob man da nicht nen Informanten findet, der das bei Wikileaks online stellen kann.
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Für private Personen u. Familien gilt grundsätzlich die sog. "informationelle Selbstbestimmung" . Private Geheimnisse von Menschen, Familien gehören zu den schützenswertesten Gütern, auch im Datenschutz, solange kein Wertekonflikt ( z.B. bei Straftaten ) vorliegt oder ein sog. öffentliches Interesse bei einer öffentlichen Person entsteht. Ich finde diese gesetzl. Regelung positiv u. den 1 zu 1 Vergleich zwischen privater Person und Staat bzw. Staatsbediensteten völlig unzutreffend.
-qbz