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Zitat von Tri2Be
Hi,
danke für die ausführlichen Antorten!!
Vor allem deine Ausführungen, Robert, schockieren mich zu tiefst um ehrlich zu sein, weil das Erkenntnisse sind, die mir völlig neu sind und mein "Weltbild" in Sachen Ernährung auf den Kopf stellen, aber zum größten Teil plausibel!
Ist in deinen Ausführungen Stärke generell mit Kohlenhydraten gleichzusetzen oder muss man da differenzieren, was die Kombination von Kohlenhydraten mit Proteinen angeht?
Denn beispielsweise nach einer Trainingsbelastung sollten doch Proteine, zur Muskelregenation und Kohlenhydrate zur Speicherauffüllung zugeführt werden? Dies würde ja dann eine gleichzeitige Aufnahme erfordern?
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Ja, so ging es mir auch, als ich mich zum ersten mal mit diesem Thema beschäftigt habe. Ich hielt dies zunächst für Mumpitz, mußte jedoch nach eingehendem Nachdenken darüber und vor allem nach dem Ausprobieren der Regeln erkennen, dass das Ganze durchaus Hand und Fuß hat, denn seitdem ich mich so gut es sich machen läßt daran halte, habe ich keinerlei Verdauungsbeschwerden mehr.
Wenn Du mehr zu Fragen der optimalen Kombination von Lebensmitteln wissen willst, empfehle ich
Diamond/Diamond: Fit for Life und
Bond: Natural Eating. Beide Bücher widmen sich ausführlich diesem Thema.
Stärke ist nicht generell KH gleichzusetzen, denn es kommt auf die Art des "Zuckers" an, der primär ein Lebensmittel dominiert. Obst wird im Eiltempo durch den Magen geschleust und primär im Dünndarm wird dann die Fructose resorbiert. Bei Stärke aus Getreiden, Kartoffeln, Esskastanien, einigen Wurzelgemüsen ist dies anders. Diese bedürfen einer längeren Verweildauer im Magen, müssen durch das Ptyalin im Speichel vorverdaut werden und der ph-Wert der Magenflüssigkeit sollte möglichst hoch sein, damit die Nahrungsmittel gut zerlegt werden können. Dies leigt daran, dass der Stoffwechsel des Menschen evolutorisch nicht bzw nur unzureichend im Vergleich zu anderen Tieren wie zb Vögel an Stärke als Treibstoff adaptiert ist. Man darf nicht vergessen, dass Getreide, Mais, Kartoffeln auf, gemessen an den Zeitskalen der Evolution, kurzer Zeit konsumiert werden. Früchte hingegen stellten schon in frühester Zeit der "Menschwerdung" das Grundnahrungsmittel schlechthin dar, das im Laufe der Zeit durch tierische Proteine und Fette ergänzt wurde, als die Menschen die Bäume verliessen, zunächst Aas konsumierten und später selbst jagten. Der Mensch ist der einzige Hominide/Affe, der Wurzeln ausgräbt, die Stärke beinhalten (im Vergleich zu Getreide, Mais und Kartoffeln aber deutlich weniger pro 100g), um diese zu essen, d.h. der Konsum von Wurzeln kam wohl erst nach der Trennung der Gattung Homo von den Affen zustande.
Wenn Du also nach dem Training deine
Speicherauffüllung optimieren willst, so ist dass ziemlich simpel: Du beginnst mit Obst, Obst, Obst und stärkearmen Gemüse (zb Blattgemüse)- gut kauen oder im Mixer einen Smoothie machen. Ggfls. wenn Du einen Entsafter hast, auch entsaften, aber dann fehlen Dir die nicht-löslichen Ballaststoffe, wenn Du ansonsten kein Obst komplett isst.
Nach
20-30 min (Melonen 15 min - am besten Melonen immer als erstes essen und alleine!; Bananen 45 min) hat das Obst den Magen verlassen und du kannst Du dann die Proteine (sei es ein Konzentrat oder richtiges Essen (Fleisch, Fisch) nachschieben, die ein richtig saures Millieu brauchen und dieses dann auch ungestört bekommen.
Machst Du das umgekehrt, so sind nach den Proteinen 3 Stunden Wartezeit bis zum Obst einzuhalten. Nicht so klasse, wenn es darum geht das "Window of Opportunity" nach dem Training zu nutzen.
Gruß Robert