Zitat:
Zitat von kowolff
Ebenso bedenklich ist neben der suboptimalen Verdauung die glykämische Wirkung von Proteinen mit Stärke, die sich gegenseitig potenzieren und eine wahre Insulinschwemme auslösen. Kaum etwas hat einen höheren GI als eine Kombi aus Protein und Stärke. Die Folgen in Richtung Fettleibigkeit, Insulinresistenz und schließlich Diabetes II sidn hinlänglich bekannt.
Wieso haben Bohnen dann einen sehr niedrigen gklykämischen Index? Die bestehen bekanntermaßen aus Stärke und viel Protein.
Und mich würde vor allem die Fundstellen für Deine Aussage interessieren, wonach Proteine potenzierend wirken. Gibt sicher jede Menge wissenschaftlicher Studien dazu. Für den Link wäre ich dankbar.
Vielen Dank schon mal
kowolff
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Ich muss zugestehen, dass ich mich etwa unpräzise ausgedrückt hatte, denn um was es mir geht ist weniger der GI, als die
Wirkung auf die Insulinausschüttung, auich wenn diese beiden Größen im allgemeinen korrelieren - aber nicht immer. Dies macht es nicht ganz unriskant, sich alleine am GI zu orientieren.
Die von Dir genannten
Hülsenfrüchte sind ein schönes Beispiel dafür, dass die gleichzeitige Aufnahme von Proteinen mit Stärke zu Verdaungsproblemen führen (
"Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen").
Zur Wirkung verschiedener Nahrungsmittel auf den Insulinausstoß der Bauchspeicheldrüse gibt es mengenweise Literatur, die ich primär in Form von Büchern vorliegen habe. Ich bitte um Nachsicht, dass ich nicht die Zeit habe eine Inrternetrecherche durchzuführen, und hier lediglich ein paar Funbdstellen auf die Schnelle posten kann. Ansonsten gilt "Google hilft".
Vielleicht kennst Du das Buch "Schlank im Schlaf" (Pape, Schwarz, et al.). Dort findest man auf S. 63 ff. Informationen zum Thema. (
http://books.google.de/books?id=4y0tDiiv1BIC&pg=PA65&lpg=PA65&dq=insulin-Score&source=bl&ots=WJR_YqqZSG&sig=e0zh24mDSHnhzxY CvqoVoI3o7gk&hl=de&ei=nLzTTJeONMuhOorhqfkF&sa=X&oi =book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CCMQ6AEwAw#v= onepage&q=insulin-Score&f=false)
Insbesondere wird auf S.66 vor Kombinationen von Proteinen und KH gewarnt, da die Insulinwirkung ("Insulin-Score") sich um das bis zu 400fache gegenüber der Einzelwirkung der Nahrungsmittel erhöhen kann (Spitzenreiter ist in dieser Hinsicht in deren Tabellen Gelatine mit Zucker (= die beliebten Gummibärchen ("ohne Fett!!!")).
Zur Insulinwirkung von Proteinen:
http://mendosa.com/insulin_index.htm
Des weiteren zu empfehlen hierzu das Buch von
Eades/Eades: Protein Power, sowie die Liste der dort angeführten Studien. S. 38 dort: "The combination of carbohydrate and protein, especially large amounts of carbohydrate with small amounts of protein, causes the greatest increase in insulin (...)".
Dies ist bemerkenswerterweise ja auch der Fall bei Milchprodukten.
Aus einer schweizer Milchproduzentenseite (
http://www.swissmilk.ch/fileadmin/co...2006_05_d.html ) als Tipp für Typ-2-Diabetiker, um die körpereigene Insulinausschüttung zu maximieren:
"Aus Aminosäuren kann über die Glukoneogenese Glukose synthetisiert werden. Je nach Proteinquelle können so pro 100 g Protein 50 bis 84 g Glukose entstehen. Dennoch erhöht Protein postprandial den Blutzuckerspiegel nicht. Dagegen stimuliert Protein die Insulinausschüttung – auch bei Typ 2 Diabetikern - und bedingt postprandial einen Anstieg des Insulinspiegels. Die gleichzeitige Gabe von Glukose und Protein führt synergistisch zu einem höheren Insulinanstieg als Glukose allein, so dass in Folge der Blutzuckeranstieg geringer ist, als nach Glukose allein. Wenn in der Kost der Eiweissanteil von 15 auf 30 % angehoben und im Gegenzug der Stärkeanteil entsprechend reduziert wird, ist bei Diabetikern im Tagesverlauf ein höherer Insulinspiegel und ein erniedrigter Blutzuckerspiegel festzustellen, was sich nach 5 Wochen bereits in einem signifikant gesenkten Spiegel von Glykohämoglobin nachweisen lässt."
Selbstverständlich sind es genau diese hohen Insulinwerte, die es für einen Gesunden zu vermeiden gilt. Was für den Typ-2-Diabetiker ok ist, ist für den Gesunden der Freifahrtschein zu diversen Krankheiten, insb. Übergewicht, denn ein hoher Insulinspiegel ist gleichbedeutend mit einem niedrigen Glukagonspiegel. Glukagon aber macht das Speicherfett erst verfügbar. Zudem hat die Kombination aus hohem Insulinspiegel bei gleichzeitig niedrigen Blutzuckerspiegel latent Hungersignale zur Folge. Insodfern aus meiner sicht ein schönes Eigentor der schweizer Milchwirtschaft, weil sie damit indirekt zugibt, dass Milchprodukte für den Nicht-Diabetiker aus Sicht der hormonellen Regulation des Blutzuckerspiegels in hohem Maße ungesund sind.
Gruß Robert