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Alt 26.10.2010, 07:37   #711
pinkpoison
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von hydrophob Beitrag anzeigen
Du meinst die Enstehung von Triggerpunkten kann eine Ursache in chronisch übersäuerter Muskulatur haben? Finde ich sehr interessant.
Um Übersäuerung entgegenzuwirken empfielst Du quasi eine Kur mit Verzicht auf Säurebildende Nahrungsmittel? Auch tierisches Eiweiss aus Fisch, Fleich und Eiern sollte man ruhig mal paar Wochen nur sehr begrenzt konsumieren?
Hi hydrophob,

im Kern hast Du mich richtig verstanden.

Es ist wohl eher so, dass es charakteristisch für Triggerpunkte ist, dass das Gewebe in ihrem Umfeld deutlich niedrigere pH-Werte aufweist, als "gesundes" Gewebe. Was die Ursache und was die Wirkung ist, darüber kann man wohl akademisch streiten. Siehe dazu auch die folgende Seite und die dort angeführte Studie:

http://www.igtm.org/triggerpunkte.html

"Triggerpunkte im Sinne von Travell/Simons (engl.: Trigger=Auslöser z.B. an einer Kamera oder Abzug einer Pistole) sind Muskelfasern in denen eine Entzündungsreaktion mit weit reichenden Folgen vorliegt.

Der Nachweis dieser Entzündungsreaktion gelang dem amerikanischen Forscher Jay Shah, der seine Forschungsergebnisse im Juli 2005 im Japanese Journal of applied Physiology veröffentlichte.

Er konnte in Schmerz-Triggerpunkten erhöhte Konzentrationen von verschiedenen Neuropeptiden nachweisen:

Substanz P (SP), Tumor Nekrose Faktor α(TNF-α),Interleukin-1β(IL-1 β), Interleukin-6 (IL-6) und Interleukin-8 (IL-8), Calcitonin Gene Related Peptide (CGRP), Bradykinin (BK), Serotonin (SE) und Norepinephrine (NE).

Der pH-Wert des Gewebes war deutlich erniedrigt, d.h. es lag eine Übersäuerung vor. Nach der Behandlung der Triggerpunkte reduzierte sich die Konzentration dieser Entzündungssubstanzen drastisch und der pH-Wert normalisierte sich wieder, d.h. die Übersäuerung ließ nach.

Diese für Laien aber auch für viele Ärzte schwer zu verdauende Information über die Neurophysiologie der Triggerpunkte hilft die Entstehung chronischer, therapieresistenter Schmerzen zu erklären."


Dass Muskelverspannungen/Triggerpunkte/Myogelosen/Muskelhartspann durch eine basenbetonte Ernährung ggfls. begleitend zu einer physiotherapeutischen Behandlung das Problem lösen hilt, ist seit vielen Jahrzehnten common sense im Bereich der Naturmedizin. Nach deren Vorstellungen handelt es sich um saure "Stoffwechselschlacken", die an Kollagene des Bindegewebes abgelagert wurden, da die Ausscheidungskapazität des Körpers über Lunge, Niere, Leber, Darm, Haut nicht ausreichte. Diese Ablagerungen im Bindegewebe sorgen dann für mangelden Informationsfluss und Funktionsstörungen im neuronalen und muskulären Bereich. Auch Ayurveda und TCM gehen mit ihren spezifischen Ernährungsratschlägen bei solchen Beschwerden in diese Richtung.

Die schulmedizinischen "Triggerpunkt-Päpste" Travell und Simons gehen davon aus, dass überhöhte Harnsäurewerte ein "perpetuating factor" bei muskulären Problemen darstellen. M.a.W.: Wenn die Harnsäurewerte hoch sind, dann wird eine Triggerpunkttherapie nicht lange vorhalten und die Biester schnell wieder auftreten. Zu beachten ist, dass Harnsäure nur peripher mit dem Säure-Basen-Haushalt zu tun hat, Purine, die zu Harnsäure verstoffwechselt werden, aber über tierische Nahrungsmittel und Hülsenfrüchte aufgenommen werden, die ebenfalls sauer verstoffwechselt werden.

Insofern erscheint es mir (auch aus eigener Erfahrung) zielführend, wenn man von muskulären Problemen geplagt ist, für ne Weile eine drastisch basenbildende Diät unter weitestgehendem Verzicht (zumindest deutliche Reduzierung) auf Säurebildner durchzuziehen.

Z.B. eine richtig verstandene Paleo-Diät (80/20 basenbildende/säurebildende Lebensmittel; keine Milchprodukte, kein Getreide kein isolierter Zucker, keine Hülsenfrüchte - reichlich Obst und Gemüse (80%), wenig mageres Fleisch und fetter Fisch, Nüsse und Samen, Eier (20%) oder aber eine vegetarische (vegane) Diät aber kein "Pseudovegetarismus" mit Pasta, Reis, Hülsenfrüchten, da diese Lebensmittel säurebildend sind. Beide Varianten bevorzugt mit hohem Rohkostanteil.

Probieren geht - wie immer - über studieren.

Gruß Robert

Geändert von pinkpoison (26.10.2010 um 07:47 Uhr).
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