Zitat:
Zitat von blutsvente
Die Floskel "Soziale Gerechtigkeit" geht einem immer leicht über die Lippen und so eine Debatte ist auch immer eine Sozialneid Debatte.
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Die "Gerechtigkeit" zu bemühen ist eine sehr zweischneidige Sache. Denn eine Gerechtigkeit beim Umgang mit öffentlichem Geld bezieht sich nicht nur auf das Verteilen dieses Geldes, sondern auch auf das Einsammeln. Ist es gerecht, wenn Bürger A zehnmal so viele Steuern bezahlen muss wie Bürger B?
In meinen Augen ist das zwar wünschenswert und möglicherweise auch schlicht notwendig, aber gerecht ist es nicht. Vielleicht ist es ein zwangsläufiger Mechanismus in einer Demokratie, dass die Mehrheit die Minderheiten übervorteilt, und zwar an beiden Enden der Gesellschaft. Das führt zu 1 Euro-Jobs und Hungerlöhnen auf der einen, und unglaublichen Steuerlasten auf der anderen Seite.
Dazwischen sitzt die Mittelschicht, zu der ich auch gehöre, und redet über soziale Gerechtigkeit. In Wahrheit ist es die Mittelschicht, die vor allem von den Ungerechtigkeiten des System profitiert und die Verantwortung dafür trägt. Unter dem Deckmäntelchen der "sozialen Gerechtigkeit" geht es in Wahrheit um Neid. Den Unteren gönnt man nicht ihr Existenzminimum, den oberen nicht ihr Einkommen.
Grüße,
Arne