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Hallo,
diese Diskussionen kommen mir doch sehr bekannt vor.
Natürlich muß man "die Leberwerte" unterscheiden (GOT, GPT, Gamma-GT, GLDH), da sie unterschiedlich in ihrer a) Organsspezifität, b) in ihrer Lokalisierung in der Zelle (Zellplasma vs. Membranständig), c) in ihrer Lokalisierung in der Leber (die Leber ist ein heterogenes Organ und wird durch z.B. Sauerstoffmangel unterschiedlich geschädigt) und c) in ihrer Halbwertszeit im Blut sind.
Z.B. kommt die GOT noch in geringerem Maße im Muskel vor; wenn also nach hartem Wettkampf die Muskulatur geschädigt ist (angezeigt durch eine hohe CK=Kreatinkinase im Blut), dann hat man häufig auch für ein paar Tage ein GOT-Wert über dem Normalbereich. Auch der relative Sauerstoffmangel kann nach einem WK für kurze Zeit zu etwas erhöhten Leberwerten führen.
Früher nutzte man mangels diagnostischer Alternativen daher Quotienten aus verschiedenen Serumenzymen zur Einschätzung der Organschädigung (Hepatitis vs. alkoholischer Lebererkrankung, etc.). Heute ist man da natürlich weiter ....
Um es hier nicht ausufern zu lassen:
Wen's interessiert, der kann sich sicherlich über die Bedeutung der Leberwerte auf einigen Internetseiten oder in Lehrbüchern für "Klinische Chemie" informieren.
Ich wollte nur, wie einige Vorredner auch, darauf hinweisen, daß "die Leberwerte" immer differenziert betrachtet werden müssen, wenn man daraus etwas ableiten will.
Geändert von biomed (26.08.2010 um 08:38 Uhr).
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