Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Der Freiburg-Marathon gehört zu den zehn größten Marathons in Deutschland. ... Die Teilnehmerzahlen bei diesem Marathon sind auch rückläufig.
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Die Teilnehmerzahlen bei Marathonläufen in Deutschland sind seit sechs Jahren
generell rückläufig.
Ein Afrikaner mit unausprechlichem Namen, mit dem ohne Blick in die Weltrangliste keiner was anfangen kann, ist weder als Magnet für die Zuschauer noch als Identifikationsfigur für die Teilnehmer ungeignet.
Ein Unterschied im Triathlon ist, dass zumindest bei den Männern immer etliche Identifikationsfiguren aus Deutschland kamen. Wobei ich's für wichtig halte, dass der dicke Jürgen, Faris und andere echte "Typen" mit Ecken und Kanten sind - zu glatt dürfen die Vorbilder auch nicht sein.
Ein zweiter Unterschied ist, dass im Triathlon die Positionskämpfe nach jedem Wechsel von vorne neu losgehen. Schafft's ein Kienle oder Raelert, seinen Vorsprung vom Rad auf der Laufstrecke zu halten oder nicht?
Und der dritte Unterschied ist der mögliche Hawaii-Slot für die dahinter, womit der Local-Hero gegenüber dem Marathonläufer aus der Region aufgewertet wird und auch zur Identifikationsfigur wird.
Auch für den Nicht-Triathleten ist's am Stammtisch doch plakativer, erzählen zu können, dass er aus der Firma oder dem Nachbardorf einen "kennt", der sich für Hawaii qualifiziert hat - als von einem diffusen Marathonläufer unter 2:30 zu berichten. Abgesehen davon, dass Triathleten es sich auch leisten können. im Ziel mal das Trikot auszuziehen.
Marathonis sind hochspezialisierte Asketen. Triathleten sind cool.
Das alles macht den Unterschied - und deshalb glaube ich nicht, dass Triathlon in den nächsten fünf bis zehn Jahren den gleichen Weg wie die Marathonszene macht.
Ergo: Aushängeschilder braucht der Triathlon, und die müssen sich die Veranstalter "auf dem freien Markt" kaufen - mit Preis- oder Antrittsgeld.