Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das sehe ich anders.
1. Doping gibt es durch den Wettbewerb, also durch die Konkurrenz, und seine Triebfeder ist vor allem Ehrgeiz. Deshalb gibt es Doping und alle anderen Formen des Betruges auch in Sportarten, wo kein roter Heller zu verdienen ist, oder wo die Protagonisten ohnehin mehr Geld haben, als sie auszugeben imstande wären.
2.Profis sind keine Parasiten. Gerade ist die Fußball-WM vorbei: Sind die Fußballspieler wirklich die Schmarotzer dieses Sports? Oder ist es nicht eher eine Symbiose, in der Spitzen- und Breitensport einander fördern und einander bedürfen?
3.Wenn die Nationalelf gut spielt, rennen die Kids in die Vereine. Wenn Normann Stadler auf Hawaii siegt, ist Triathlon in Fernsehen und Presse präsent, und die Kids gehen in einen Triathlonverein. Auch dadurch wird ein Sport groß.
4.Ohne Profis ist der Triathlon dort, wo das deutsche Tennis vor Boris Becker war, Leichtathletik ohne Dieter Baumann, Boxen ohne Henry Maske, Radsport ohne Jan Ullrich, Skispringen ohne Martin Schmitt. Bei diesen Sportarten sieht man ganz gut was passiert, wenn der Spitzensport fehlt. Tennis ist heute was für Rentner, Radrennen sterben aus, Jugendarbeit hat es schwer. Sport braucht Spitze und Breite.
Grüße,
Arne
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1. Konsequentes und wirkungsvolles Doping ist extrem teuer. Das rechnet sich für einen Amateur, der nur für Ruhm und Ehre startet, nicht. Man könnte als AK-Athlet ja durchaus völlig gefahrlos dopen - es wird ja nie getestet; trotzdem bin ich davon überzeugt, das im AK-Bereich keine Dopingproblematik existiert.
2. Ach, die Fußball-WM ( und die oly. Spiele ... und die TdF ... etc). Dieser Zirkus dient IMHO dazu die Massen zu unterhalten. Das ist nix anderes wie damals im Rom die Gladiatorenspiele. Ist aber immer noch besser wie Krieg - da können wir unseren Nationalismus einigermaßen friedlich ausleben. Mir persönlich ist es gleichgültig.
3. Kids tendieren dazu Idole zu idealisieren (Mädchen stehen vor dem Spiegel und äffen Britney Spears nach). Wenn man erwachsen wird, läßt das nach. Manche werden allerdings nie erwachsen ...
Edit: Ich hab' jetzt nochmal scharf nachgedacht ... Ich erinnere mich noch gut an die Fußball-WM 1970 und 74 und die oly. Spiele 1972. Da war ich sozusagen in dem "Nachahmungsalter". Mir fällt jetzt aber partout kein Sportler dieser Zeit ein, der mich zum Sport animiert hätte. Ich weiß nur noch, daß ich in Ulrike Meyfarth verliebt war.
4. Du bewertest Dinge als positiv, die ich eher negativ sehe. Diese ganze Medienballyhoo geht mir oft gehörig auf den Sack. Ich brauche das nicht. Mich beeindruckt es nicht allzu sehr wenn jemand schnell radfahren kann oder einen kleinen Filzball gekonnt über ein Netz schlägt. Boris und auch Jan waren intellektuell ja eher schlicht strukturiert; es ist mir nicht ganz klar warum ich diese Personen dann bewundern sollte ... da kenne ich hier in meinem persönlichen Umfeld viel interessantere Leute. Zum Beispiel den Sieger der M70 bei der Challenge Roth, da habe ich einen Riesenrespekt.
Grüße aus Roth,
Frank