Einen interessanten wissenschaftlichen Artikel zum Thema Lance Armstrong, seiner Krebserkrankung und den möglichen Folgen auf seine Kariere als Ausdauersportler gibt es
hier
Das wesentliche in Deutsch:
Atwood und Bowen liefern einen wissenschaftlich untermauerten Befreiungsschlag. Ihrer Ansicht nach haben Krebserkrankung, mehrfache chirurgische Eingriffe (auch ein Tumorherd im Gehirn wurde entfernt) und Chemokur dem Sportler nicht geschadet, sondern ihm mittelfristig sogar geholfen.
Wichtige Parameter des Armstrongschen Rennmotors wie die maximale Sauerstoffaufnahmekapazität des Blutes, die günstigen Hebelverhältnisse der Beine und die Ausdauermuskulatur seien gleich geblieben. Die schnell zuckenden »weißen Fasern«, die im Sprint, beim Zeitfahren und in den Bergen Vorteile verschaffen, seien gewachsen. Der eine verbliebene Hoden hätte in der Testosteronproduktion den Ausfall des operativ entfernten mühelos kompensiert. Testosteron ist maßgeblich an der Produktion der beiden Hauptenergiequellen des Menschen, Fettsäuren und Glukose, beteiligt. Doper setzen es gern nach dem Wettkampf ein, um die Energiespeicher der Muskulatur wieder aufzufrischen.
Hauptursache für Armstrongs verbesserte Regeneration ist hingegen nicht Doping, meinen Atwood und Bowen. Sie machen einen erheblicher Anstieg der sogenannten Gonadotropine LH (bis auf das Vierfache des Niveaus vor der Operation) und FSH (bis auf das Achtfache) für Armstrongs Erholungsvorteil verantwortlich. Diese die Keimdrüsen stimulierenden Hormone fördern nämlich die Produktion von Testosteron und haben so positive Effekte auf den Energiehaushalt. Sie sagen: »Lance Armstrong konnte durch diese hormonellen Änderungen länger Leistungen im Maximalbereich erbringen. Seine Energiereserven waren weniger erschöpft und er konnte sie schneller wieder auffüllen.«