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Alt 06.07.2010, 12:18   #100
hazelman
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von hazelman
 
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Beiträge: 6.278
Passend zum Thema begehren auch die Radpros gerade gegen die Eröffnung der TdF in Flandern auf:


Bottom line: Auch die TdF ist ne Sissy-Veranstaltung!

Zitat der FAZ von heute:



Radsport
Die Tour de France kommt in der Stein-Zeit an
Die Tour-de-France-Etappe führt am Dienstag kilometerweit über Kopfsteinpflaster. Die Radprofis fürchten Chaos und Stürze. Nur die belgischen Teilzeit-Gastgeber sind der Überzeugung, dass ein Tour-Sieger allen Widrigkeiten trotzen muss.

Von Rainer Seele, Spa

Die Hölle für Radprofis: Kopfsteinpflaster in Belgien
06. Juli 2010
Sie tragen sperrige Namen wie Tilloy-lez-Marchiennes oder Wandignies-Hamage. Und sie tragen den Schrecken in sich, zumindest für all jene, die diese Gebiete nun auf dem Rad passieren müssen. Mit der Tour de France geht es zwar noch nicht bergauf an diesem Dienstag, doch trotzdem denken manche Radprofis mit Schaudern an die bevorstehende Prüfung – als müssten sie bereits einen besonders steilen Anstieg meistern. Die Tour ist in der Stein-Zeit angekommen: Wie bei den Frühjahrs-Klassikern, wie bei Paris-Roubaix beispielsweise, wird das Peloton auf der dritten Etappe von Wanze in Belgien nach Arenberg in Frankreich über Kopfsteinpflaster hetzen – sieben Passagen mit diesem tückischen Untergrund sind zu bewältigen, mehr als 13 Kilometer insgesamt. Und die Angst ist groß, auf diesem Terrain Schaden zu erleiden, nicht nur am Material.

Ein Teil der Profis übt deutliche Kritik an diesem Kurs, sehr drastisch äußerte sich kürzlich etwa Lance Armstrong über das Straßenprofil auf dem Weg nach Arenberg. Das werde wohl ein „Blutbad“ geben, sagte der Amerikaner, dem allerdings zugetraut wird, auf diesem Boden nicht die Balance zu verlieren.


Über Stock und Kopfsteinpflaster: Wie hier bei Paris-Roubaix erwartet die Tour-Fahrer um Fabian Cancellara (l.) heute eine Qual
Wie schnell es zu Karambolagen kommen kann, wenn die Profis im Rudel das Ziel ansteuern, hatte sich bereits am Sonntag in Brüssel gezeigt – auf ebenem Gelände. Mehrmals waren Fahrer zu Boden gegangen, im medizinischen Bulletin waren danach vierzehn angeschlagene Profis aufgelistet. Der Australier Adam Hansen etwa vom amerikanischen Rennstall HTC-Columbia musste wegen einer schweren Schulterverletzung aufgeben. Am Dienstagmorgen gab auch Christian Vande Velde nach zwei Rippenbrüchen seine Aufgabe bekannt. Die hitzigen Positionskämpfe in einem Feld voller frischer Profis hatten wieder ihren Tribut gefordert. Mancher betrachtet jedoch solche Missgeschicke als eine Alltagssache im Radsport. „Das ist kein Kindergarten, es ist ein Radrennen“, sagte lakonisch Rolf Aldag, Sportdirektor von HTC-Columbia.

Chaos, Stürze, Knochenbrüche

Trotzdem hat der Parcours der Tour de France 2010 eine Sicherheitsdiskussion hervorgerufen. Die Risiken, die eine Piste wie jene an diesem Dienstag birgt, erscheinen Fahrern wie Jens Voigt oder Tony Martin als zu hoch. Der Berliner Voigt rechnet mit Chaos, mit Stürzen und Knochenbrüchen, „ich bin pessimistisch“. Er glaubt, dass es des Spektakels eindeutig zu viel sei – man könne dabei höchstens, so Voigt, als Zuschauer zu Hause auf der Couch auf seine Kosten kommen. Auch Martin hält wenig von solchen Schikanen, er sprach von einer Gefahr bei der Tour, die man vielleicht hätte umgehen können. „Die Klassiker“, sagte Martin, „gehören in das Frühjahr“. Für Linus Gerdemann vom Team Milram handelt es sich um eine Etappe, „die einen psychisch zermürbt“.

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Mannschaften wie das dänische Team Saxo-Bank hatten wenige Tage vor der Tour auf den holprigen Straßen im Norden Frankreichs trainiert, um für den zu erwartenden Schlagabtausch gewappnet zu sein. „Very funny“, sagte der Schweizer Fabian Cancellara lächelnd über den Härtetest. Er immerhin ist ja ein Spezialist für solche heiklen Angelegenheiten, Cancellara hat in diesem Jahr erst die Flandern-Rundfahrt und dann auch noch Paris-Roubaix gewonnen. Auf seine Kenntnisse vertrauen nun die luxemburgischen Brüder Andy und Frank Schleck, die zu den Tour-Favoriten zählen. Wer nicht aufpasse, schwant ihrem Teamchef Bjarne Riis, „kann wichtige Minuten verlieren“.

Ein Tour-Sieger muss allen Widrigkeiten trotzen

Den Tour-Organisatoren scheinen die erheblichen Bedenken der Profis wenig anzuhaben. Tour-Direktor Christian Prudhomme spricht lieber pathetisch von geschichtlichen Aspekten, von den Bergarbeitern, die in der Region von Arenberg tief unter der Erde geschuftet hätten, „die litten und manchmal auch ihr Leben ließen“. Vor ihnen will sich die Tour nun angeblich mit dem Abstecher in den Wald von Arenberg verneigen, außerdem sagte Prudhomme unverblümt: „Ich hoffe, dass das Kopfsteinpflaster sich auf die Anwärter auf das Gelbe Trikot auswirkt. Wir wollten sicherstellen, dass das Rennen in der ersten Woche voller Spannung ist.“

Unterstützung erhält die Tour zumindest von einem Mann wie Gerry van Gerwen, dem niederländischen Eigner des Team Milram. Van Gerwen findet, dass die Tour de France sich ohne weiteres eine solche Extravaganz wie das umstrittene Intermezzo von Arenberg leisten könne – trotz möglicherweise gravierender Nebenwirkungen. Die Frankreich-Rundfahrt sei schließlich kein Bahnrennen, „wo man alles berechnen kann“. Und überhaupt: Ein Tour-Sieger, sagte van Gerwen, müsse doch ein kompletter Rennfahrer sein, also jemand, der allen Widrigkeiten trotze. Mancher könnte allerdings, weil die Tour das große Theater liebt, am Dienstag schmerzhaft stolpern.

Geändert von hazelman (06.07.2010 um 12:30 Uhr).
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