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Ruuuhig, Brauner, gaanz ruuhig!
Ich hab hier nen Kunden, der stets beklagt, dass er trotz seiner ganzen Lauferei, die er seit ewigen Zeiten betreibt, ne Herzoperation hatte und etwas kürzer treten muss.
Ich erinnere ihn dann daran, dass er vielleicht ohne die Lauferei nimmer mit der OP hingekommen wäre, sondern schon die Radieschen von unten angucken würde.
Und du?
Sicher hast du Tiefpunkte, aber wäre es realistisch, dasses die nicht gäb?
Was wäre denn die Alternative?
Pillen einwerfen bis zum Ende aller Tage?
Ich glaube, dass dein Training dir TROTZ (nicht wegen!) deiner Krankheit unendlich viele gute Stunden beschert hat, die du ohne Laufen, Radfahren und vielleicht auch ein bisschen Schwimmen nie gehabt hättest.
Blätter doch mal wieder in deinem Blog zurück, wie oft du dich trotz Dämonen und Rückschlägen durchgebissen hast, es geschafft hast, Laufen zu gehen oder wenigstens auf der Rolle zu radeln.
Druck dir deinen Beitrag aus, in dem du meintest, das Trainingslager auf Malle solle die Krankenkasse bezahlen, weils dir mehr gebracht hätte als alle Behandlungen und Medikamente zusammen.
Also nee: auch wenns dir manchmal schwerfällt, zieh das Ding weiter durch.
In Bezug auf deine Fluchtburg Campingplatz gebe ich Gurke recht: das ist sicher nicht der optimale Ort für jemanden mit Depressionen.
Sicherlich ein kleines Idyll, aber ich fände es super, wenn du dich weniger zurückziehen würdest.
Du musst ja nicht gleich mit 5000Leuten zum WM-gucken, aber wenigstens mit jemand vertrautem mal raus und auf die Strasse und darauf aufbauend zunehmend unter die Leute.
Ich bin hier draussen auch ganz froh, meine Ruhe zu haben, freue mich aber auch, wenn jemand spontan vorbeischneit und mich irgendwohin schleppt oder zum Mitradeln animiert.
Wichtig finde ich, dass du kleine Schritte machst.
Die führen auch zum Ziel, selbst wenn man zwischendurch innehalten und sich auf den Weg besinnen muss.
Aber du musst aufbrechen, denn auch der längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt;- auch nach dem Rasten.
Du darfst nur nicht verzagen und so weit, wie du nun schon gekommen bist, nicht umkehren!
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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