Ohne die Thesen in dem Bericht grundsätzlich anzuzweifeln, würde ich gerne etwas relativieren.
Man kann einen modernen Menschen nicht mit einem Steinzeitjäger- und Sammler vergleichen. Organismen passen sich im Allgemeinen relativ schnell an geänderte Nahrungsverhältnisse an. Seit der neolithischen Revolution vor ein paar tausend Jahren leben wir von Ackerbau und Viehzucht, genügend Zeit, sich an die geänderten Nahrungsverhältnisse anzupassen.
Das sieht man auch z.B. daran wie gut die meisten Mitteleuropäer Milchprodukte vertragen, wohingegen ein Großteil der Weltbevölkerung diese nicht verträgt.
Was in dem Artikel völlig unerwähnt bleibt, ist, dass wir vermutlich gesünder leben als die meisten Menschen vor uns, was sich in der ständig steigenden Lebenserwartung wiederspiegelt. Das sich der moderne Mensch von zuviel Zucker, Fett und Salz ernährt ist unbestritten, trotzdem haben sich auch unsere Vorfahren im Herbst vollgefressen um den Winter zu überstehen.
Auch sollte man sich eine Jagd nicht so vorstellen, dass die Menschen einem Tier nachgelaufen sind, bis dieses tot umfiel. Das funktioniert in der afrikanischen Steppe, ganz sicher nicht in den Wäldern Mitteleuropas.
Ich bin einfach generell skeptisch wenn wieder jemand sagt, früher wäre alles besser gewesen.
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