Unglaublich. Gegen Mittag hatten wir die Räder zusammen geschraubt und bevor es um 14:00 mit ein paar Freunden auf eine erste private Spritztour gehen sollte, wollten wir sie kurz ausprobieren. Zumal ich ja neue Schuhe und ein anderes Pedalsystem habe, das ich noch nie gefahren war.
Sind also schnell mal Richtung Supermarkt gefahren (mit Rucksack auf dem Rücken – wie peinlich).
Und da passierts: Drauf aufs Rad, in Pedal getreten und einfach davon geflogen. Leicht, schnell, Sonne und Wind im Gesicht, Meer und Vulkane im Blickfeld. Es fährt sich so perfekt, als wäre es genau das, wofür man gemacht ist. Naja, zumindest ist das Rad ja genau dafür gemacht.
Vergessen sind Schnee, Glätte, Winterradschuhe, Klamottenberge und der Wendekreis eines LKWs, den mein Crosser hat. Ich fliege die Straße entlang, leichte Steigungen rauf, drehe Extrarunen in den Kreiseln und trete sogar bei einer 4% Steigung noch eine 85er Kadenz. Einfach so.
Rakiura, der die letzten beiden Monate ja nur auf der Rolle fahren durfte, hat dasselbe empfunden. Wir sind total glücklich (ich glaub, ich hab immer mal laut gejauchzt).
Die spätere Ausfahrt zu 5 war ebenfalls wunderschön. Wir schwitzen in unseren Kurzarmtrikots und die ersten Steigungen zum Torbogen rauf treten sich wie Butter. Mit 123 Puls (statt wie im letzten Jahr über 160 an dieser Stelle) fahre ich neben meine Trainingsfreundin her und wir quatschen nicht nur, sonder ich singe sogar. Darüber regt sich ein älterer Mitfahrer künstlich auf, weil er meint, ich wollte ihn damit demotivieren. Wie ausgerechnet ich am Hang die Luft zum Singen hätte...
Völlig euphorisiert setzen wir uns nach der kurzen Testfahrt an den Pool, es folgt der Trikotkaffee und warten, bis auch andere Teilnehmer im Camp ankommen. Morgen ist erst der offizielle Beginn. Und weil es so schön ist, rennen wir noch eine kleine 5km Runde as Meer und machen danach Stabi am Pool auf den Liegenauflagen, die wir im Kreis ausgelegt haben. Spätestens jetzt weiß man im Hotel: die Verrückten sind wieder da.
