Ist ja eine interessante Diskussion über 'old school', wenn ich Dudes Artikel richtig verstehe sind es ja nur ein paar Kopfsachen die einen zu 'old school' machen. Wobei ich den Begriff net so dolle finde und der Vergleich mit vor 20/25 Jahren auch ein bisschen hinkt.
Wenn ich in meiner persönlichen Triathlonkarriere zurück schaue hat man auch vor 20 Jahren schon einen gewissen Material- und Technikfetischismus gehabt.
Wir waren die ersten die mit seltsamen Lenkergehörnen nach besserer Aerodynamik und schnelleren Zeiten suchten. Die Grundzüge der Trainingslehren hatte ich damals schon intus, wobei ich heute doch einen triathlonspezifischeren Erfahrungs- und WIssensschatz habe.
Pulser kamen damals auch auf und ich denke jeder halbwegs ambitionierte hat sich damals mit pulsgesteuerten Training beschäftigt. (das war dann wohl nicht so old school)
Wenn ich mir heute meine Technik und Fuhrpark anschaue ist der natürlich um einiges besser, doch meine auf dem Rad im Vergleich heute besseren Leistungen schreib ich nur zu einem kleinem Teil dem Material zu. Im wesentlichen ist es das bessere Wissen wie ich mich trainieren muss.
Ich hab beim Training meistens Pulser/GPS-Uhr dabei, aber das heißt nicht das ich mich zu Sklaven meiner Uhr und Pulswerte mache. Es gibt genügend Training wo ich nur beim Start und am Ende auf die Technik schaue.
Ich denke ein wichtiger Ansatz dabei ist Körpergefühl zu entwickeln (für mich ein Kernpunkt) und die dann im Einklang mit seiner Technik/Wissen zu bringen um das bestmöglichste raus zu holen.
Ein weiterer Punkt ist halt auch einfach mal was wagen und sich im nachhinein wundern das es doch geht. Sicher kann man auch mal bös abk... dabei und man sollte sowas nicht gerade beim Saisonhöhepunkt das erste mal machen, aber Erfahrungen sammeln hat noch nie geschadet.
Ein weiterer Punkt ist auch eine gewisse Lockerheit dabei zu haben, verstehen was ein Plan ist und ohne Gewissensbisse davon abweichen können und wirklich Spaß am Sport zu haben.
Nichtsdestotrotz, informier ich mich gerne über den neuesten Schnick Schnack, bin gern mal bereit was neues auszuprobieren auch wenn der Nutzen mal etwas nebulös sein könnte. Es muss halt nicht immer alles effektiv. Mein natürliche Sparsamkeit bewahrt mich aber auch davor jeder Sache nach zu rennen.
Ich denke essentiell ist es sich mal die Frage zu stellen warum man das ganze macht. Ich liebes es halt zu schwimmen, laufen und Rad zu fahren und es macht mir auch Spaß Wettkämpfe zu machen. Der fast tägliche Sport gehört halt einfach zu meinem Leben dazu und ich möchte es so lange noch betreiben, wie es meine Knochen hergeben.
Ob ich in 20 Jahren noch Wettkämpfe machen will, weiß ich nicht(hab ja schon mal eine mehrjährige Wettkampfpause hinter mir), schauen wir mal. Aber egal wie es kommt, ich könnte mein Leben auch ohne den Sport gestalten, nur mit ist es im Moment noch schöner.
In diesem Sinne...und mir ist es eigentlich auch egal ob ich 'old school' bin oder nicht ;-)
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