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Alt 17.01.2010, 15:03   #346
Weichei
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Zitat:
Zitat von MickFi Beitrag anzeigen
Die Prozentangaben, die hier der Paleo-Befürworter gemacht haben wieviel Fleisch gegessen wurde, sind völlig absurd, da man das unmöglich feststellen kann, abgesehen davon kam kontrolliertes Feuer erst vor ca. 300.000 Jahren hinzu. In dieser : Bitte schön:
http://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/ein_blick_zurueck_in_graue_vorzeiten_1.727429.html
In deinem verlinkten Artikel werden alle von PP aufgestellten Behauptungen bestätigt und deine widerlegt!

Wichtiges Fleisch
Dass unsere Vorfahren bereits vor 2,5 Millionen Jahren das mit den Oldowan-Steinwerkzeugen vom Knochen geschnittene Fleisch gegessen haben, ist sehr wahrscheinlich. Einen Umbruch in der Ernährung dürfte dies laut Zollikofer jedoch nicht markiert haben, sondern eher eine Verlagerung, war Fleisch doch bereits zuvor ein Bestandteil der Hominiden-Kost. Dass Fleisch als qualitativ sehr hochwertiges Nahrungsmittel wichtig für die Entstehung des Menschen war, darüber sind sich die Forscher einig. Seinen genauen Anteil an der Ernährung der verschiedenen Frühmenschen-Gruppen zu bestimmen, dürfte aber schwierig sein. Der Fleischanteil in der Nahrung historischer Jäger- und Sammlervölker variierte laut den Experten jedenfalls erheblich.

So ernährten sich die Inuit der Arktis fast ausschliesslich vom Fleisch von Meeressäugern und Karibus sowie von Fisch, wie Harriet Kuhnlein vom Centre for Indigenous Peoples' Nutrition and Environment der McGill University in Sainte-Anne-de-Bellevue, Kanada, sagt. Das rohe Fleisch der Meeressäuger enthalte praktisch alles, was der Körper des Säugetiers «Mensch» benötige; Walhaut etwa habe pro Gewichtseinheit ebenso viel Vitamin C wie Orangen. Die Nahrung mancher Volksgruppen im Süden Afrikas wiederum soll auf der sehr fett- und eiweissreichen Mongongo-Nuss (Ricinodendron rautanenii) basiert haben; der Anteil von Fleisch bei ihnen sei relativ gering, heisst es. Reine Vegetarier allerdings hat es laut den Experten wohl keine gegeben; ein gewisse Menge an tierischer Nahrung dürfte jedes Volk zu sich genommen haben.

Die Variabilität und Flexibilität des Menschen in Sachen Nahrung halten manche Forscher für das eigentlich definierende Merkmal der menschlichen Ernährung. Sie hätten es dem Menschen ermöglicht, überall, wo er hingekommen sei, Nahrung zu finden, erklärt Ungar. Es gebe Hinweise darauf, dass die Bandbreite dessen, was unsere Vorfahren gegessen hätten, mit jeder neuen Hominidenart etwas grösser geworden sei – von Homo habilis über Homo erectus (vor 1,9 Millionen bis vor 50 000 Jahren) zum Neandertaler (vor 400 000 bis vor 30 000 Jahren) und dem modernen Menschen (Homo sapiens, seit 200 000 Jahren). In der Zeit des (umstrittenen) Homo heidelbergensis vor etwa 700 000 bis 300 000 Jahren sei es allerdings zu einem regelrechten Entwicklungssprung gekommen, sagt Ungar. Von damals stammen die frühesten anerkannten Nachweise von kontrollierten Feuern. Sie könnten auf dessen Gebrauch zum Kochen hinweisen. Aus der gleichen Zeit sind die ältesten Spuren, die auf die Nutzung des Meeres als Nahrungsquelle hindeuten.

Ackerbau und Viehzucht
Echte Umwälzungen in der Ernährung des Menschen über die Jahrmillionen sieht zumindest Zollikofer nicht, eher eine Verlagerung von Schwerpunkten. Der Mensch als Nahrungsopportunist habe jeweils das gegessen, was den grössten Nährwert beim geringsten Aufwand versprochen habe, sagt er. Neuerungen wie das Kochen hätten zwar die Palette möglicher Nahrungsmittel vergrössert oder den Nährwert von Speisen erhöht. Eine tiefgreifende Veränderung erfuhr die Ernährung des Menschen seiner Ansicht nach aber erst vor etwa 10 000 Jahren, als die Jäger-und-Sammler-Gesellschaften vielerorts sesshaft und zu Bauern wurden. Dies soll (in den meisten Fällen) die Nahrungsbasis der Menschen deutlich verkleinert haben. Statt auf eine Vielzahl wilder Pflanzen- und Tierprodukte stützten sie ihre Ernährung von da an oft auf eine stärkehaltige Feldfrucht wie Weizen, Mais oder Reis. Diese reicherten sie lediglich mit wenigen anderen «Zutaten» an. Gleichzeitig dürfte der Fleischanteil in der Nahrung deutlich zurückgegangen sein, wie die Wissenschafter annehmen. Weizen, Mais oder Reis allein wird dem Nährstoffbedarf des Menschen aber nicht gerecht. Dies hatte offenbar drastische und direktere Auswirkungen als alle vorhergehenden Änderungen in der Kostzusammensetzung: Die Menschen wurden vielerorts kleiner, Karies und Zahnfehlstellungen nahmen zu, und Mangelerkrankungen und Infektionskrankheiten, die die Forscher aus früheren Skelettfunden kaum kennen, wurden häufiger.
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