eine interessante meinung mit weniger seiten:
http://taz.de/dx/2007/06/02/a0162.1/textdruck
13. Die Moral der Sportler funktioniert anders als die des Publikums. Sie haben getan, was sie tun mussten, wenn sie vorne dabei sein wollten. Sonst hätten sie ihren Job verloren, das Team seinen Sponsor, der Sponsor die übertragende Fernsehanstalt und die Fernsehanstalt ihre Zuschauer. Alles hängt mit allem zusammen, und alles hängt an der optimalen Leistung. Das entschuldigt nichts. Aber der Verweis auf das System, das eben so funktioniert, dass jeder funktionieren muss, wenn er mitspielen will, ist trotzdem nicht falsch. Schweigen ist Loyalität. Reden ist Verrat. Wenn nur der mithält, der dopt, und jeder glaubt, dass alle es tun, dann ist der der Dumme, der von nichts weiß oder der nicht mitmachen möchte. Dann ist Betrug eine ungenaue Bezeichnung für das, was sich ereignet hat. Dann ist der Sieger immer noch der Beste unter Gleichen. Der Gewinn, der sich in durchschnittlichen wirtschaftlichen Transaktionen einstellt, ist schließlich auch kein Betrug, sondern eine wohlverdiente Rendite.