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Es gibt mittlerweile im Laufsport - im Triathlon halte ich von negativ Split gar nichts - Stimmen (zB Brad Hudson und Pete Pfitzinger), die eine aggressivere Herangehensweise vorschlagen.
Weltrekorde im Marathon sind auch meist deshalb 'negative Split', weil sich schlicht keine Gruppe von Tempomacher findet, die 35km Weltrekordtempo laufen koennen. In London zB hat es die Tempomacher sehr frueh verbraten, weil die Topjungs extrem auf die Tube drueckten. Spaeter liessen dann alle Federn, aber in London geht es halt traditionell um den Sieg.
Vielleicht stellt Haile in Berlin wieder einen negative Split Weltrekord auf. Aber eines Tages laeuft irgendein Kenyaner einen sub60 Halbmarathon und bricht nicht ein, sagen wir 62 fuer die zweite Haelfte. Dann kann man zwar behaupten, dass er mit negative Split schneller gewesen waere, aber den Beweis wird man nicht erbringen koennen.
Ich vermute hinter dem negativ Split eine vornehmlich mentale Komponente. Den rein physiologischen Aspekt halte ich im Spitzenbereich fuer vernachlaessigbar. Der Sportler waechst im Rennen ueber sich hinaus. Genau das kann aber auch passieren, wenn er bei der Haelfte mit 60 durchgeht und denkt "aber hallo!".
Ich denke in der Thematik ist noch Musik drin.
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