Zitat:
Zitat von TriSt
Was ich nicht verstehe: Wer viel Geld verdient darf/kann sich privat versichern. Die anderen müssen in die gesetzliche, die gleichzeitig über mangelnde Einahmen klagt. Die Ärzte brauchen hingegen wieder beide Art Patient, um zu überleben. Also sind die privat Versicherten notwendig, um das System zu halten? und damit wichtiges Teil der Solidargemeinschft (Danke, Klugschnacker, indirekt ;-)
Wer hat sich das ausgedacht und warum?
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ausgedacht hat sich das eigentlich niemand so richtig, es ist ein überbleibsel noch aus der kaiserzeit (!!!). der sinn der einführung gesetzlichen krankversicherung war, dass arbeitnehmer, damals hauptsächlich arbeiter im eigentlichen sinn, oft schlecht bezahlt, sich keine angemessene ärztliche betreuuung leisten konnten. die arbeitgeber wurden so zum einen gezwungen, sich an den kosten für diese betreuung zu beteiligen, auch um ein interesse der arbeitgeber zu erzeugen, ihre arbeiter möglichst "gesund zu halten" und die arbeiter selbst wurden gezwungen, einen teil ihrer einkünfte für die vorsorge zu verwenden. so weit so gut, in der damaligen situation der arbeiter sehr sinnvoll, zum teil möglicherweise heute auch noch.
die beitragsbemessungsgrenze, also der betrag, ab dem man nicht mehr einzahlunspflichtig ist, war in der größenordnung damals ähnlich wie heute (wenngleich die absolutbeträge natürlich trotzdem deutlich unterschiedlich sind, nur die größenordnung). dies war für einen arbeiter ein derart unvorstellbar hoher betrag, dass man davon ausging, dass jemand mit einem einkommen oberhalb dieses betrags keiner leistungen aus der pflichtversicherung bedarf und man ihn deswegen auch nicht zum einzahlen zwingen kann (er kann sich allerdings freiwillig bei einer gkv versichern). auch diese regelung hatte ursprünglich also durchaus ihre berechtigung.
die pkv hängt damit also gar nicht zusammen, es gibt sie, weil man jemandem, der sich nicht versichern MUSS, privatrechtlich natürlich die möglichkeit dazu geben sollte. man kann sich schließlich privat gegen fast alles versichern, warum also nicht dagegen, krank zu werden.
die aktuelle situation ist also tatsächlich nicht die abstruse idee von politikern (obwohl das vom absurditätsgrad her glatt sein könnte

), sie ist historisch gewachsen. die politik darf sich vorwerfen lassen, nichts gegen eine seit jahrzehnten gleiche und deswegen vorhersehbare entwicklung zu unternehmen, sodern immer nur zu verschlimmbessern.
soweit ein kleiner abriss zur gkv in d.
Zitat:
Zur Reform: Keiner scheint die zu wollen, wenn man den Beiträgen im TV traut. Aber was wird sich ändern, ausser das alles nochmals teurer wird -berechtigt oder nicht-, was den Begriff "Reform" verdient?
TriSt
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das ist schnell gesagt: ein jammer, aber nix.
grüße
andi