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Zitat von Danksta
Die Förderung des Leistungssports steht in nem ganz fiesen Dilemma.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie penibel in der deutschen Leichtathletik vorgegangen wird. Da wird schon im Jugendbereich hart trainiert. In meiner sehr ambitionierten Leistungssportgruppe war Doping ein absolutes no-go. Aber kein Tabu-Thema.
Und die Leistungen der deutschen Leichtathleten passen für mich mit wenigen Springsteinschen Ausreißern in den wenig technischen Sportarten auch sehr gut ins Bild. Ich würde soweit gehen, zu behaupten, dass die deutsche Leichtathletik so sauber ist, dass keiner ungewollt in den Dopingsumpf gerät, wie das so oft im Radsport kolportiert wird.
Aber eine gewisse Doping-Tradition ist auch hier schon da. Meine Mutter war jahrelang im Nachwuchskader für Fünkampf (jetzt Siebenkampf). Sie hat nie wissentlich was genommen, aber einige gesundheitliche Probleme deuten darauf hin, dass sie (Anfang der 70er Jahre) gedopt wurde. Das ist ja bei den vielfältigen Regenerationsmaßnahmen problemlos möglich. Auch heute noch kriegen Athleten "legale" Spritzen verabreicht. Ob man seit dem irgendwann aufgewacht ist, ob die Gelder nicht mehr da sind, oder ob das nur schwarze Trainer-Schafe waren, weiß ich nicht.
Jetzt werden der deutschen Leichtathletik regelmäßig die Gelder gestrichen und auf unsere tollen Biathlon-Helden umverteilt. Warum? Weil die Leichtathleten im internationalen Maßstab nix zu melden haben. Welche Konsequenzen zieht daraus der Verband? Der Athlet, der scheinbar inkompetente Trainer?
Auch die Schwimmer werden ob unterirdischer Leistungen kritisiert. Liegt es an Madsen? Liegt es an der Einstellung der Schwimmer? Was hat Madsen vor, wenn er sagt: "Wir müssen uns an den Amerikanern orientieren?"
Meiner vollkommen subjektiven, wenngleich sorgfältig gebildeten Meinung nach sind absolute Topleistungen im ausgereizten Spitzensport nur mehr mit Doping erreichbar. Warum? Es geht im Spitzensport nur noch um die letzten 0,5%. Das ist der Unterschied zwischen Sieg und Platz 23. Da muss Doping gar nicht mal so viel bringen, um ein Welttalent ungedopt chancenlos werden zu lassen.
Entweder man legt andere Maßstäbe an, als mit den Amerikanern und Chinesen mithalten zu müssen. Maßstäbe, die vielleicht auch nicht nur an Zeiten festgemacht werden.
Oder man geht stillschweigend ein sehr großes Risiko ein.
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good comment!
Interessant war auch die Rolle unsere NOK Chefs als es um das Anti-Doping Gesetz ging. Wie stand es in einem Kommentar: "Er moechte eben lieber gedopte Deutsche als gedopte Chinesen auf dem Podium sehen."
Das trifft es wohl recht gut.
Und zu der Diskussion Spass am Sport: Sicher wenn man schnell sein will, in dem Masse, welches das eigene Talent hergibt, dann muss man hart arbeiten. Aber wenn ich irgendwann mal an dem Punkt ankommen sollte, dass es mir keinen Spass mehr macht, hoere ich von heute auf morgen mit Wettkampfsport auf - wozu soll denn das gut sein? Die Broetchen verdienen wir doch alle mit was anderem. Und mit der Einsicht, dass es wichtigeres gibt, klappen auch die Wettkaempfe viel besser
FuXX