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Zitat von FuXX
Ist nicht was falsch, wenn die über die berichtet wird entscheiden wer über sie berichten darf? Genau das sollte doch eigentlich mit den öffentlich rechtlichen Sendern verhindert werden - dafür gibt es den Rundfunkvertrag. Das Volk soll eine möglichst objektive Informationsquelle haben. Und Brender ist anscheinend in erfreulichem Maße an Transparenz bzgl. der Einmischung seitens der Politik gelegen, umso trauriger wäre seine Demission.
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Die Idealvorstellung eines unabhängigen Journalismus klingt zwar schön, gleichwohl zeigt das von Dir weiter unten angeführte Beispiel Italien daß Journalismus ohne Kontrolle auch ausarten kann. Wir habe das hier wohl besser gelöst, da sitzen neben politischen Patrteien noch die Vetreter wesentlicher gesellschadftlicher Gruppen in den Aufsichtsgremien. Für mich erstmal eine realistisch-vernünftige Lösung.
Über die Beurteilung der Arbeit von Herrn Brender sind wir uns ja einig.
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Zitat von FuXX
Es handelt sich eben auch nicht um einen völlig normalen Vorgang, da die Intendanten den Chefredakteur zu bestimmen haben und nicht der Verwaltungsrat. Da sowohl Intendant als auch Chefredakteur den Vertrag verlängern wollen, kann man auch sehr wohl von einer versuchten Absetzung reden. Da diese Einmischung von einem politischen Lager betrieben wird, um missliebige Berichterstattung zu minimieren, trifft die Umschreibung "Angriff auf die Pressefreiheit" genau ins schwarze. (es gibt ja auch von keiner Seite begründete Kritik an seiner Arbeit - nur Lagerdenken)
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Ich erlaube mir an dieser Stelle auf die Selbstdarstellung des ZDF zu verweisen,
http://unternehmen.zdf.de/index.php?...h=58cfd58 1dc
"Der Intendant beruft im Einvernehmen mit dem Verwaltungsrat den Programmdirektor, den Chefredakteur und den Verwaltungsdirektor."
"vor allem" ist halt nicht gleich "ausschließlich". Ich denke, das sagt deutlich daß der Verwaltungsrat ein Mitspracherecht bei der Bestimmung des Chefredakteurs hat. Insofern erstmal ein normaler Vorgang daß dieser Einfluß auch genutzt wird.
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Zitat von FuXX
Und glaube mir, das würde mir auch missfallen, wenn es andersrum wäre. Die Tatsachen bestärken mich allerdings in der Auffassung, dass "gegen Koch" fast immer richtig ist.
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Wenn Du meinst ....
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Zitat von FuXX
Ich wundere mich, dass du wirklich annimmst, es handele sich um einen normalen und akzeptablen Vorgang. Wehret den Anfängen - man sieht ja zum Beispiel in Italien, wozu es führt, wenn ein politisches Lager die Medien kontrolliert. Und in unserer deutschen Vergangenheit findet man da auch zur Genüge Material.
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s.o.
Ich stelle mir gerade die Reaktionen vor wenn der ZDF-Intendant einen bekennenden Rechtsradikalen zum Chefredakteur machen wollte und der Verwaltungsrat mit Hinweis auf die journalistische Freiheit keinen Einfluß üben würde. Ob dann hier ein Thread "Rettung der Pressefreiheit" aufgemacht würde?
Gut, die Frage ist rein rhetorischer Natur, das Beispiel zeigt aber doch daß ein gewisses maß an Kontrolle durchaus sinnvoll ist. Daß Kontrolle auch ein Stück weit Macht bedeutet und Macht dazu verführt ausgenutzt zu werden halte ich aber nicht für einen Angriff auf die Pressefreigheit sondern menschliche Unzulänglichkeit.
Um es nochmal deutlich zu dagen - ich würde eine Verlängerung des Vertrages mit Herrn Brender befürworten, ich halte die Intervention des Herrn Koch für Blödsinn, nur heißt das Kind für mich eben nicht "Angriff auf die Pressefreiheit" sondern "parteipolitischer Blödsinn".
Ich möchte den Begriff der Freiheit halt ungerne durch übermässige Abnutzung entwerten. Paradebeispiel für mich sind in der Richtung die "Freiheitskämpfer" gegen ein generelles Tempolimit.