Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Klar, und das Unternehmen kann rechnen: das abgeschriebene Braunkohlenkraftwerk mit Direktanschluss an den Tagebau und billigstem Brennstoff für viel Geld umzurüsten auf einen Energieträger, der teurer ist, wobei nicht klar ist, ob ich in 20 Jahren, also am Ende der Abschreibung der Investitionen, überhaupt noch Gas verwenden kann, ist betriebswirtschaflich kompletter Unfug.
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Genauso wie es Unfug ist, auf einen Energieträger umzurüsten, von dem man nicht weiß, ob es in 5 Jahren, in 20 Jahren oder vielleicht nie in ausreichender Menge (und zu welchem Preis) zur Verfügung stehen wird (grünes Wasserstoff).
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Von daher: solange die Politik nicht klare Zeitpläne legislaturübergreifend vorgibt und diese nach jeder Wahl wieder infrage stellt, wird sich an der Kohleverstromung nichts ändern.
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Richtig, hier wäre statt den Fokus allein auf Termine für das Erreichen 100 %-Lösungen zu setzen (die meist mit großen Unsicherheiten behaftet sind), auch eine sinnvolle, nicht zu kurze Übergangszeit mit schnell realisierbaren Emissionsreduktionen konkret zu planen (z.B. Gas statt Kohle bei Stahl, möglichst nur noch Brennwertkessel, wo Wärmepumpe zu teuer, u.a.m.). Solche Übergangslösungen müssen nicht heißen, daß nichts mehr getan wird, aber sollte eines der 100%-Ziele scheitern oder in ferne Zukunft rücken, hat man immerhin etwas bewegt. Mit dieser Strategie bin ich in 35 Berufsjahren als Projektleiter immer gut gefahren, aber da mußte ich ja auch für das Ergebnis geradestehen, was ja kaum ein Politiker je muß...
Übrigens ging es hier nicht um Verstromung, sondern im Stahlproduktion...