Als Omnivore mit gewisser Sympathie und praktischer Präferenz für vegetarische und vegane Ernährung ärgere ich mich gerade ziemlich über diese konservative Eu-Gesetzesinitiative.
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...110721896.html
Was ärgert mich genau daran ?
Nun, wenn man sich mal näher mit dem euopäischen, aber vor allem dem deutschen Lebensmittelrecht befasst, lernt man relativ schnell, dass hier der Verbraucherschutz nur eine sehr geringe Rolle spielt. Die lobbyistische Verbrauchertäuschung hingegen aber eine ganz große. Da darf als Auslese beworben wertden, was gar nicht ausgelesen wird. Zuckerplöre wird darf sich Nektar nennen und ganz vieles darf ganz tolle Namen tragen, auch wenn nur 0,3% davon in 100g drin ist.
Jetzt wird der Verbraucher also davor geschützt, eine Tofu-Wurst zu kaufen und zu Hause dann enttäuscht festzustellen, dass es sich bei Tofu nicht um eine aus Japan eingebürgerte alte Haustierschweinerasse handelt. Auch das Soja-Schnitzel und ähnliche gefährliche Begriffe werden nun getilgt und vermeiden frustrane Momente am heimischen Grill.
Für mich astreine Steuergeldverschwendung im konservativen Kulturkampf gegen die Tofu-Bedrohung.
Vielleicht nehme ich das doch mal zum Anlass, wieder weniger Fleisch zu essen. Weil die fleischlose Klientel scheint ja immerhin so intelligent und furchtlos zu sein, dass sie solch irreführende Nomenklatur nicht beunruhigt.