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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 19.08.2025, 14:51   #15869
Genussläufer
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.03.2010
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Beiträge: 2.670
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Mein Punkt ist ein anderer - natürlich unter der Voraussetzung, dass man wirksame Maßnahmen gegen globalen Klimawandel (und eigentlich gegen die Umweltzerstörung/-ausbeutung) als dringende und wichtige Aufgabe begreift:

Wenn man den Kapitalismus als als Triebfeder für Fortschritt (jeglicher Couleur) sieht und eine prosperierende Wirtschaft als Grundvoraussetzung für Maßnahmen, dann kann die Konsequenz entweder (1) nur ein max. beschleunigter Kapitalismus mit allen Konsequenzen sein. Nur so sind wir schnell genug.

An der Stelle finde ich, Genussläufer, bist du inkonsequent oder springst wenigstens zu kurz. No offence! Die Vorschläge zum makroökonomischen "tweaken" und parteipolitischen gesetzten Rahmenbedingungen haben nach meinem Verständnis die Qualität des Pusten des Glöckners auf dem Scheiterhaufen. Es ist am Ende zu langsam und wirkungslos.
Du stellst es als binäre Wahl dar. Entweder Turbo-Kapitalismus oder totaler Systemwechsel. Das ist aber ein künstliches Konstrukt. In der Realität war jede Gesellschaft in einer Mischform aus Markt und staatlichen Leitplanken. Genau das ist auch hier die realistische Ebene. Kapitalismus bleibt die treibende Kraft, aber ohne Preissignale (CO₂, Ressourcen) funktioniert er eben nicht. Einen Systemwechsel halte ich für politisch wie ökonomisch völlig unrealistisch. Um bei Deinen Worten zu bleiben... das wäre eher Scheiterhaufenromantik als Glöcknerblasen.

Zitat:
Der Ansatz des max. beschleunigten Kapitalismus - und das ist (wenn man was erreichen will) aus meiner Sicht der einzig logische Weg von deinem Standpunkt aus betrachtet - würde vor allem massive gesellschaftliche Verwerfungen erzeugen. Ansonsten ist es das, was wir schon immer gemacht haben, es ist ein weiter so. Der beschleunigte Kapitalismus würde eine Menge(!) Verlierer erzeugen, der Umwelt nicht Helfen und Freiheit ohne Möglichkeit sie zu nutzen für die allermeisten bringen. An der Stelle müsstest du dich ehrlich machen: Das ist maximal disruptiv. Schumpter würde die Kinnlade runter fallen und sagen, so habe er das nicht gemeint. Wie auch immer: Nicht umsonst treten (m.W.n.) alle Tech-Milliardäre des Silicon Valley, die so einer Art des Akzelerationismus vertreten für ein BGE ein.
Beide Extreme sind in der Praxis Zeitfresser. Der beschleunigte Kapitalismus produziert soziale Sprengsätze, die gesellschaftlich nicht durchsetzbar wären. Der Systemwechsel ist aber noch langsamer. Der einzige Weg, schnell genug zu sein, ist pragmatisch zu sein. Kapitalismus plus echte Preise für CO₂ und Ressourcen, flankiert durch technische Standards. Das wäre mir schon disruptiv genug.

Du sprichst von den Verlierern eines beschleunigten Kapitalismus. Aber die Verlierer eines radikalen Systemumbaus wären noch viel zahlreicher. Dieser würde Eigentum, Arbeitsplätze, Lebensmodelle in einem Schlag entwerten. Schumpeter würde kreative Zerstörung forcieren und totale Zerstörung vermeiden. (trimichi: der war für Dich ) Deshalb sehe ich Dein ‚Oder‘ mindestens genauso problematisch.

Wenn ich Dich richtig verstehe, willst Du in 20 Jahren die Weltwirtschaft umbauen, neue Staatsmodelle ausprobieren, globale Blueprints liefern und gleichzeitig schneller sein als Märkte mit Preissignalen? Das klingt weniger nach Schumpeter, mehr nach einem Powerpoint-Workshop bei Fridays for Future. Mit Deinen Worten:

Zitat:
No offence!
Btw. fand ich gerade sehr interessant, über Deine Einwürfe nachzudenken.
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