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Alt 18.08.2025, 07:32   #29
Newbie89
Ist alles so schön bunt hier!
 
Registriert seit: 04.01.2025
Beiträge: 26
Gestern war er dann da - der längste Tag des Jahres. Die Nervosität und Anspannung hielt sich überraschenderweise total in Grenzen, da ich mein Trainingsprogramm (Competitive von Be Iron Fit), bis auf ganz vereinzelte Schwimmeinheit komplett durchziehen konnte und wusste, dass wenn nichts passiert, Sub 12 drin sein müsste und ich gut vorbereitet war.

Meiner Plattenangst hatte ich 3 Wochen vor dem Rennen mit Tubeless-Reifen entgegen gewirkt. Wäre was passiert, wäre ich aber aufgeschmissen gewesen (definitiv ein Working Punkt).

Von Anfang an passte alles: Kopenhagen hatte perfektes Wetter, leichter Sonnenschein, hammer Stimmung.

Schwimmen: Lief erstaunlich gut, hatte durch 10-12 Km ab der Mitteldistanz pro Woche nochmal ordentliche Sprünge gemacht und gerade an meinem Sighting gearbeitet. Füße finden hat leider nicht geklappt, da ich mich realistisch eingeschätzt hatte und viele das nicht getan hatten, sodass die meisten in meiner Gruppe gefühlt eigentlich hätten sich in Gruppen hinten einsortieren müssen (hatte vorher noch überlegt eine Gruppe nach vorne zu melden). Am Ende schwamm ich so 95% alleine und blieb recht gut auf Kurs. Mit 1:15 raus, was so die Bestzeit war die ich mir im Vorfeld hatte vorstellen können. Kopenhagen ist natürlich ein extrem einfacher Kurs: Salzwasser, gerade Schwimmen und bis auf einen kleinen Teil auch keine Wellen...

Radfahren: Ziel war nicht zu überpacen, da ich unbedingt den Marathon laufen wollte (hatte noch nie einen gelaufen und wollte es daher gleich "richtig" machen und außer den Verpflegungsstationen nicht gehen). Kalkuliert hatte ich auf 70% FTP die ersten 60.-90 Km und dann ggf. hoch auf 72%. Extra noch die Anzeige in meinem Radcomputer angepasst und dann festgestellt, dass ich statt NP (Lap), Average (Lap) hinterlegt hatte, was natürlich totaler Mist war. Daher bin ich hier noch vorsichtiger gefahren und war am Ende leicht unter 70% FTP, Durchschnittspuls 130 (Maximalpuls ca. 182). Verpflegung klappte super und habe auf dem Bike 9g Salz, 380g Maltodextrin und 190g Fruktose konsumiert.
Da ich die letzten 30 Km nach Kopenhagen nochmal Gas gegeben habe dann nach 5:34 vom Rad mit richtig Bock aufs Laufen.

Laufen: Plan war den Marathon Sub 4 zu laufen mit negativem Split (um sicherzugehen, dass ich notfalls Richtung 4:15 bis 4.30 laufe, aber nicht komplett einbreche). Statt den ersten Kilometer mit 6 und die nächsten 3 mit 5:45 lief ich dann mit 5:05 los, aber es fühlte sich wirklich gut an. Ich hatte dauerhaft den Gedanken im Kopf, dass ich in der zweiten Hälfte einbreche, mir aber dann gesagt, dass ich auf diese Pace ökonomisiert bin, weil ich auch meine Long-Runs in den letzten Wochen, teilweise deutlich unter 5 laufen konnte, und sie so lange laufe, wie der Puls nicht aus Zone 2 geht. Das ging dann komischerweise die ganze Zeit... Habe nacheinander in den Verpflegungsstationen erste Wasser, zweite Gel (dummerweise nach dem dritten Gel festgestellt, dass statt Maurten 100, 160 gereicht wurde und ich somit über 80g KH pro Stunde konsumiert hatte), dritte Salztablette genommen und dann wieder von vorne. Dies so durchgezogen, außer die allerletzte Station, wo ich aus Lust Cola getrunken hatte. Der Support in der Stadt war einfach abnormal!

So lief ich weiter und weiter kein Mann mit dem Hammer bis zum Schluss (es waren sogar noch Reserven zum Anziehen, die ich nicht genutzt hatte, da ich mir am Abend offen halten wollte bei starkem Rolldown Nizza zu machen ), keine Magenprobleme, einfach ein normaler Long Run (Durchschnittspuls 144). Nach 10:42 und 3:42 Marathon kam ich dann Überglück, total geflash und unbegreiflich ins Ziel. Es war ein mega Erlebnis und ich kann mir nicht erklären, wie an dem Tag alles funktionieren konnte (außer natürlich marginale Kleinigkeiten).

Nach einer Nacht schlafen, werde ich vermutlich auch bei Slot kein Nizza machen (mir ist die Kontroversität der Thematik klar, dass es aus der Sicht vieler lächerlich ist nur in Erwägung zu ziehen an der WM teilzunehmen, wenn man nichtmals Top 100 der AK ist), da zwar einmalige Möglichkeit, die es nach dem neuen System nicht mehr geben wird, aber ich mir nicht zutraue ohne Trainer die 5 Wochen adäquat zu gestalten, dass ich dann direkt wieder eine deutlich härtere Langdistanz machen könnte.

In den nächsten Wochen überlege ich mir dann, wie es weitergeht. Da ich (leider) sehr leistungsgetrieben bin, kann es als nächstes Ziel eigentlich nur Sub 10 geben. Am Material kann ich einiges machen, da ich heute nur normale Alu-Laufräder habe, ein eher älteres Radmodell mit Felgenbremsen und manueller 105er-Schaltung, keinen Zeitfahrhelm, Position Radcomputer absoluter Mist, ggf. Trainer (wobei ich mich hier frage, ob ich hier was rausholen kann, da mein Programm gefühlt immer genau das gegeben hat, was sich im Nachgang sinnvoll anfühlte) und so weiter. Der andere Teil müsste dann natürlich von mir kommen. Ich weiß nur noch nicht, ob es mich frustrieren würde, wenn ich wieder und wieder so viel reinstecke und es dann durch externe Faktoren (Defekte am Rad, zu heiß etc.) nicht klappt.

Jetzt bin ich auf jedenfalls überglücklich, dass das Projekt Langdistanz so gut geklappt hat.

Geändert von Newbie89 (18.08.2025 um 07:43 Uhr).
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