Hat doch länger gedauert, aber jetzt gehts weiter! Supporterperspektive, wie immer, in
kursiv.
Ich sitze also auf dem Rad und hab richtig Bock. Mir ist nicht kalt und nachdem ich die erste 20% Rampe vom Strand überstanden hab, bleibt es leicht ansteigend und ich Kurbel gleich mal den ersten Anstieg hoch.
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Ich bin auf einen langen Tag auf dem Rad eingestellt. Der Radrekord, gehalten von einem Profi, liegt bei 5h:17min. Das ist langsam, selbst für 200km mit 2.200hm. Das liegt sicher auch am häufig starken Wind und dem heftigen Lauf, der danach kommt. Es ist aber auch ein Hinweis, das die Strecke nicht wirklich gut rollt.
Ich kalkuliere jedenfalls mit um die 7,5 Stunden und plane deshalb, die ersten 2-3h wie im lockeren Grundlagentraining zu pacen. Danach kommen dann erstmal entlang der Küste die meisten Anstiege und dann hab ich immer noch 100km hügelig vor mir. Dann kann ich immer noch ballern.
Von Anfang an ist das angenehmes faires fahren, ich werde oft überholt, obwohl ich an den ersten steileren Anstiegen schon über meine Langdistanz-Wattzahlen gehen muss.
Ich denke mir dann, dass ich wahrscheinlich viele von denen später nochmal
treffen werde.
Dann wird's aber erstmal flacher, die ersten 30 Kilometer sind Singletrackroad, aber trotz der vielen Supporterautos kann ich mein Tempo ohne Behinderung fahren.
Das liegt leider auch an dem starken Gegenwind, der mich trotz Aeroposition unter 25 km/h ausbremst. Schon etwas zermürbend, ich nutze das aber, um mich gut zu versorgen. Ich plane so um die 90-100g/h. Das meiste flüssig, in einer Radflasche sind 70g Maltoglukose Mix. Zusätzlich ein paar Gele.
Durch den zähen Gegenwind finde ich erst langsam in einen Rhythmus und fahre bereits am ersten Sturz vorbei an einer Stelle, wo nicht ganz klar ist, was passiert war. Zum Glück sind aber schon Supporter zu Stelle. Aber die Landschaft ist grandios und auch andere kämpfen mit dem Wind.
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Next Stopp ist dann kurz hinter dem kleinen Ort Kinlochewe, da biege ich auch hart nach Westen ab Richtung Atlantik und hoffe dann, etwas schneller mit dem Wind segeln zu können.