Beim Checkpoint wartete Christoph auf uns, er hatte alles bereit gemacht für die Letzten 10 KM, bei der wir die härtesten Höhenmeter des Tages vor uns hatten, knapp 1`000 waren es nochmals. Mit dabei haben mussten wir einen Rucksack mit vorgeschrieben Inhalt wie Rettungsdecke, Stirnlampe, Warme Kleider, usw., dies aus Sicherheitsgründen. Ich zog mir eine dünne Regenjacke und ein trockenes T-Shirt an, es ging nun auf über 2100 M.ü.M hoch und es wurde nach dem Regen, doch etwas frischer. Verpflegt habe ich mich ebenfalls ein letztes Mal, grossen Hunger hatte ich aber nicht mehr. Nach einer etwas längeren Pause von ca. 10 Minuten, machten wir uns auf die letzten 10 KM. Bereits etwas früher lief Martin los, er dachte wir holen ihn auf. Dies war aber nicht der Fall, an rauf Joggen war so oder so nicht mehr zu denken, auch das »schnellere» Wandern ging nicht mehr, viel «Saft und Kraft» war nicht mehr in meinen Beinen.
Ich wanderte mein Tempo, Christoph zog mich sozusagen rauf, motivierte mich auch immer wieder, hinter uns folgten Mell und Thomas. Es war ein *Krampf und Kampf* für uns alle, aber die Abendstimmung rundherum, eindrücklich. Die Sonne erstrahle den Eiger und die anderen Gipfel in einem wunderbaren Licht, was für ein Abschluss dieses langen Tages!!
Auf den letzten ca. 1.5 Km kam uns meine Familie entgegen, sie haben es doch noch zum Zieleinlauf von mir geschafft rauf zu kommen, meine Freude war riesig
Lange wussten wir nicht, ob es ihnen reicht, dass sie immerhin die letzten Meter mit uns rauf laufen können, da sie ja im Einsatz als Crew Helfer waren und nicht genau wussten, wann dieser Einsatz fertig ist. So durfte ich also meinen Zieleinlauf um 22:02 Uhr auf der Finish Line des Swissman Xtrem Triathlon auf der Kleinen Scheidegg mit meiner Familie, Christoph und Martin feiern, was für Emotionen, unbeschreiblich, ich kriege jetzt noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.
All das viele Training hat sich einmal mehr gelohnt, für genau solche Augenblicke, bei denen man diese unbeschreiblichen Emotionen erlebt, die man gar nicht in Worte fassen kann.
Viele Hochs und Tiefs und viele weitere Momente in den letzten Monaten oder teilweisse auch Jahren, kommen einem in den Sinn. Auf was man alles verzichtet hat, aber auch auf die wunderbaren Trainingseinheiten, welche man vor allem bei langem Radfahren und beim Laufen erlebten, werden einem wieder präsent. Schade waren Mell und Thomas erst etwas später oben angekommen und verpassten den Zieleinlauf, aber auch sie hatten den langen Aufstieg nach einem langen Tag gemeistert, stark.
Gross gefeiert haben wir an diesem Abend nicht mehr, es wurde etwas kalt, die Müdigkeit kam auf und so fuhren wir mit der Bahn runter nach Grindelwald. Geschafft aber immer noch voller Emotionen, kroch ich ins Bett meines VW-Busses, wahrscheinlich mit einem Riesenlachen im Gesicht
