Zitat:
Zitat von Johannespopannes
Mein Punkt hier war aber auch ein ganz anderer: Wir schalten Jahr für Jahr fröhlich alte Kohlekraftwerke ab, weil wir ja so viel EE produzieren. Dumm nur, dass zu manchen Zeiten es dann einfach nicht mehr genug konventionelle Kraftwerke gibt, um die Stromversorgung eigenständig gewährleisten zu können.
Wie soll denn nun unser Modell auf die Nachbarländer übertragen werden?
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Statt Kohle setzen wir auf Gaskraftwerke, die wir mit grünem Wasserstoff betreiben können, falls wir eine Dunkelflaute überbrücken müssen. Eine bedeutende Rolle werden wohl auch große Batteriespeicher spielen. Auf diesem Gebiet tut sich aktuell eine Menge.
Wichtig: Wir hatten und haben zu jeder Zeit genügend Kraftwerke, um den gesamten in Deutschland benötigten Strom selbst zu produzieren. Das scheint mir Dein Hauptargument zu betreffen, indem Du das Gegenteil behauptest.
Jedoch ist es in der Praxis oft billiger, überschüssigen Strom auf dem europäischen Strommarkt zu kaufen, als ein eigenes Kohlekraftwerk hochzufahren. Dieser billige Strom stammt überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen, weil sie am Strommarkt billig angeboten werden. Erst wenn dieser billige Strom vergriffen ist, importieren wir fossilen oder atomaren Strom zu höheren Preisen oder fahren eigene Kraftwerke hoch.
Wenn wir diese Importe verringern wollen, müssen wir die erneuerbaren Energien in Deutschland ausbauen, denn sie liefern den billigsten Strom, sobald die Netze dafür ausgebaut sind.
Was mir in Deiner Betrachtung insgesamt fehlt ist der Klimawandel. Wir können uns lange über Energiepreise streiten – am Schluss müssen wir von den CO2-Emissionen runter, und zwar dalli. Es nützt uns nichts, wenn wir feststellen, dass es mit Öl und Kohle irgendwie einfacher war. Zu den Erneuerbaren gibt es keine Alternative.
