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Alt 27.03.2025, 16:46   #34034
Antracis
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Registriert seit: 12.07.2012
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Beiträge: 2.555
Zitat:
Zitat von chris.fall Beitrag anzeigen

Eine Erkenntnis könnte bei vielen (die Mathe nicht nach der 11. abgewählt haben;-) auch sein, dass selbst Schulwissen gerne mal ignoriert wird, wenn es nicht zur eigenen Meinung passt.
Unwissenheit schützt bekanntlich vor Strafe nicht. Im Gegenzug könnte man formulieren, dass Wissen nicht davor schützt, mit Schwurblerdasein bestraft zu werden.

Ein prominentes Beispiel ist Kary Mullis, der Erfinder der PCR, promovierter Molekularbiologe und Chemienobelpreisträger.

Er hat leidenschaftlich den Zusammenhang zwischen AIDS und dem HI-Virus geleugnet, was - nicht nur aus meiner Sicht - kompletter Stuss ist. Das lag aber sicher nicht an seinem Mangel an molekularbiologischen oder medizinischem Wissen.

Letztlich ist meine Erfahrung, dass man zunehmend demütiger, kritischer und differenzierter in der Beurteilung von Sachverhalten wird, wenn man mehr Wissen in einem Gebiet anhäuft.

Ich selbst habe mittlerweile neben theoretischem Studiumswissen auch viele Jahre praktisches Wissen angehäuft und Erfahrungen gesammelt. Ich kenne mich dennoch wirklich gut nur in einem eng begrenzten Teilbereich meines Fachgebietes aus. Natürlich habe ich da ein gewisses Rüstzeug, auch andere Bereiche zu beurteilen, aber da täusche ich mich auch nicht selten mal, weil das Wissen noch zu oberflächlich ist.

Als ich ganz neu in dem Fach war, war ich unsicher und hatte keinen Schimmer. Rückblickend gab es dann eine Zeit, wo ich deutlich sicherer wurde, aber bei weitem noch nicht soviel Durchblick hatte, wie ich selbst glaubte. Das ist die gefährliche Phase, die vermutlich jeder Fachmann oder Fachfrau durchmacht. :D

Es gibt auch leider welche, die bleiben in dieser Phase hängen und für die ist immer alles klar.

Richtiges Expertenwissen macht die Beurteilung eher komplex und gerade das Abgeben von praktischen Empfehlungen, gerade politisch nutzbare, ziemlich heikel. Weil da ja alles möglichst polarisiert wird.

Letztlich ist die Welt aus meiner Sicht so komplex geworden, dass das schon an sich ein Problem ist. Ich würde sagen, dass ich mich bei den allermeisten Sachverhalten außerhalb meines Fachwissens eher auf Meinungen und Gefühl verlassen muss, als dass ich es wirklich durchschauen kann.

Vielleicht bin ich aber auch einfach zu blöd.
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