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Zitat von keko#
Im Freundeskreis, als wir mal lange zusammen saßen und eine Person aufstand, um zur Toilette zu gehen und dann ihre Maske aufsetzte für die paar Schritte zur Toilette, das mal genauer hinterfragt und auch nicht locker gelassen. Da war "hysterisch" noch wohlwollend ausgedrückt ;-)
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Das war sicher eine der unwirksamsten und dämlichsten Maßnahmen der gesamten Pandemie. Ich habe die selbst bei gemeinsamen Restaurantbesuchen mit meiner Frau ins Lächerliche gezogen, aber hatte nicht den Impuls, mich nun mit dem Grundgesetz auf die Strasse zu begeben deshalb. Viele andere waren aber offensichtlich sinnvoller und wirksamer und dagegen wurde letztlich aus meiner Wahrnehmung heftig polemisiert.
Plötzlich wussten die selben Leute, dass PCR-Tests gar nicht funktionieren können und das waren auch gleichzeitig plötzlich Experten für Impfzulassungen wie auch für die Durchführung von Autopsien. Die Gemeinsamkeit war vor allem das Fehlen einer soliden naturwissenschaftlichen Bildung. Braucht man ja auch nicht, wenn man mit seiner Bauernschläue alles durchblickt.
Das Gegenstück waren dann sicher solche Aktionen wie die mit Kimmich, welche der Schwarzfahrer ansprach. Es gab auch nicht wenige selbsternannte Coronagauleiter, die plötzlich meinten, sich aufspielen zu können. Es gab sicher auch ungerechtfertigte Vermischungen von berechtigter Kritik gegen die Massnahmen mit Schwurblern.
Mich störten aber die Schwurbler. Das waren rückblickend vermutlich gar nicht so viele, aber sie waren verdammt laut. Auch dank sozialer Medien.
Ich habe aber als Personalverantwortlicher, wie schon beschrieben, zudem eine gewisse generelle Opposition bei gewissen Menschen erlebt,
Die waren gegen Masken, als sie während der Pandemie im Krankenhaus welche tragen sollten. Und sie waren für Tests von Patienten zu ihrer eigenen Sicherheit, als diese Tests nach der Pandemie nicht mehr durchgeführt wurden. In beiden Fällen war der Arbeitgeber der böse.
Es geht also offensichtlich um mehr als eine Epidemie, halt ums Prinzip. Dahinter scheint ein generelles Misstrauen bzw. fehlendes Vertrauen in die Fürsorge des Arbeitgebers zu stecken und ein besonderer Grad an persönlichem Freiheitsbedürfnis. So ähnlich ist dann vermutlich gegenüber dem Staat auch.
Dazu passt ja, das die kritischsten Parteien in Sachen Pandemie FDP und AfD waren. Die einen sind besonders freiheitsfreundlich, die anderen staatsfeindlich.
Ich hab mich letztlich auch öfters mit unserer Krankenhaushygiene angelegt, weil ich viele Massnahmen in meinem Bereich - ich verantworte vor allem die Behandlung seelisch schwer erkrankter und körperlich meist relativ gesunder Menschen - nicht verhältnismäßig und nützlich fand. In der Psychiatrie haben die Masken die Behandlung in der Kommunikation mit Patientinnen und im Team schwer behindert, obwohl körperlich oft mur eine geringe Gefährdung vorlag. Auch Verbote von Gruppentherapien fand ich nicht verhältnismäßig .
Vieles lies sich aber vermitteln und die , auch oft streitbare Debatte, hab ich auf einem vollkommen anderen Niveau wahrgenommen, als mit und um solche Kasper wie den pensionierten Amtsarzt Wodarg oder anderen Geschichten.
Letztlich aber mein Learning: Ich würde auch
deutlich auf mehr freiwillig setzen und Ge- oder Verbote wesentlich vorsichtiger einsetzen.
Dennoch: Du erwähntest Deinen Kaffee in Spanien. Die hat es aus meiner Erinnerung initial deutlich härter getroffen in der Pandemie, die hatten auch wesentlich strengere Maßnahmen mit richtigen Ausgangssperren. Das schien relativ geräuschlos von statten gegangen zu sein und dann konnten sie auch früher wieder zur Normalität zurück. Vielleicht war auch das Problem, das es uns zu gut ging.